Preisanstieg bei Apfelsaft erwartet: Ernte fällt mager aus

Düsseldorf · Die Zeit des billigen Apfelsaftes neigt sich dem Ende. Die schlechte Apfelernte auch in NRW wird nach Experteneinschätzung noch vor Jahresende zu spürbaren Preissteigerungen an den Supermarktregalen führen.

 Geerntete Äpfel.

Geerntete Äpfel.

Foto: Patrick Pleul/Archiv

Angesichts der schlechten Apfelernte erwarten Handelsexperten spürbar steigende Apfelsaftpreise noch in diesem Jahr. "Wir müssen in Kürze damit rechnen, dass sich Apfelsaft spürbar verteuert. Das betrifft dann natürlich auch naturtrüben Saft, Apfelfruchtsaftgetränke und Apfelschorlen", sagte Handelsexperte Matthias Queck von LZ Retailytics der Deutschen Presse-Agentur. Preisänderungen seien Anfang November oder Dezember wahrscheinlich.

"Dass die Apfelernte bescheiden ausfällt, ist bekannt", sagte Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die Frostschäden hingen dabei stark vom Gelände und den Sorten ab. Es sei nicht überall gleich kalt gewesen, und die Apfelsorten blühten zu unterschiedlichen Zeitpunkten. So gebe es Bauern, die volle Ernte hätten, und Bauern, die in diesem Jahr lediglich 5 Prozent der üblichen Apfelernte einfahren konnten.

"Eigentlich hat es nicht zu spät gefroren, sondern zu früh geblüht", verdeutlicht Kammersprecher Rüb. Schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt im März sei es sehr warm gewesen, was die Blüte der Apfelbäume getrieben habe. Es gebe aber auch noch einen anderen Effekt: Nach einer reichen Ernte im Vorjahr sei die Ernte des Folgejahres nicht so groß und umgekehrt. "Das ist bei Äpfeln besonders ausgeprägt."

In Deutschland werden pro Kopf und Jahr 7,5 Liter Apfelsaft den Verbandsdaten zufolge getrunken. Hinzu kommen noch 6 bis 7 Liter Apfelschorlen pro Kopf und Jahr.

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