Millionenschaden durch Schwarzarbeit: Mehr Fälle aufgedeckt

Bonn · Durch Schwarzarbeit entgehen dem Fiskus jedes Jahr viele Millionen Euro. Dank zusätzlichem Personal konnte der Zoll 2017 mehr Fälle in NRW aufdecken. Doch es gibt eine hohe Dunkelziffer.

 Wie ein Scherenschnitt wirkt die Silhouette eines Arbeiters auf einer Baustelle.

Wie ein Scherenschnitt wirkt die Silhouette eines Arbeiters auf einer Baustelle.

Foto: Boris Roessler/Archiv

Bei Ermittlungen zur Schwarzarbeit ist der Zoll im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen deutlich erfolgreicher gewesen als zuvor - sowohl bei der aufgedeckten Schadenssumme als auch bei der Zahl der Fälle, die die Ermittler klären konnten. Insgesamt lag die Höhe der ermittelten Schadenssumme 2017 bei rund 222,4 Millionen Euro nach 190 Millionen im Jahr zuvor. Die Zahl beziehe sich auf straf- und bußgeldrechtliche Ermittlungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS), teilte die Generalzolldirektion in Bonn auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die aufgedeckten Straftaten stiegen auf rund 26 100 (2016: 23 700). Die höhere Zahl sei im Wesentlichen auf mehr Personal zurückzuführen, erläuterte ein Sprecher. Im vergangenen Jahr waren 1316 Beamte in diesem Bereich beschäftigt (2016: 1274).

"Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung spielen sich im Wesentlichen im Verborgenen ab", sagte der Sprecher. Es sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, belastbare Zahlen über den tatsächlichen Umfang von Schwarzarbeit gebe es nicht.

Bei den Straftaten handelt es sich nach Angaben des Zolls überwiegend um Steuerhinterziehung, Betrug und das Vorenthalten von Sozialversicherungsbeiträgen. Betroffen seien alle lohnintensiven Bereiche, zum Beispiel Bauindustrie und Gastronomie.

Erst am Donnerstag hatte es in mehreren Bundesländern - darunter auch in NRW - Razzien von Polizei und Zoll gegen Schwarzarbeit auf dem Bau gegeben. Ein Familienclan soll den Staat um Millionen Euro geprellt haben.

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