Kohlekraftwerk in Datteln könnte noch später ans Netz gehen

Düsseldorf · Der wohl letzte Neubau eines großen Kohlekraftwerks in Deutschland geht möglicherweise noch später als bislang geplant ans Netz. Beim Kraftwerk in Datteln am Rande des Ruhrgebiets seien weitere Verzögerungen nicht auszuschließen, sagte der Vorstandschef des Energiekonzerns Uniper, Klaus Schäfer, am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf.

 Die Baustelle des Steinkohle-Kraftwerk am Dortmund-Ems-Kanal in Datteln.

Die Baustelle des Steinkohle-Kraftwerk am Dortmund-Ems-Kanal in Datteln.

Foto: Bernd Thissen/Archiv

Die Überprüfung von rund 35 000 Schweißnähten dauere länger als ursprünglich angenommen. Ende vergangenen Jahres hatte Uniper die Inbetriebnahme auf das vierte Quartal 2018 verschoben. Diesen Termin könne Uniper "nicht ausdrücklich bestätigen", sagte Schäfer.

Die gut eine Milliarde Euro teure Anlage hatte durch einen rund zehnjährigen juristischen Kampf um die Bau- und Betriebsgenehmigungen immer wieder Schlagzeilen gemacht. Nach einem gerichtlichen Baustopp 2009 drohte das bereits weit fortgeschrittene Projekt sogar zur Bauruine zu werden. Ursprünglich war die Inbetriebnahme für 2011 vorgesehen.

Die neuen Probleme hängen mit Schäden am Stahl zusammen, der für die Kesselanlage verbaut wurde. Die Untersuchung der Schäden dauere länger als ursprünglich angenommen, sagte Schäfer. Erst wenn die Überprüfungen abgeschlossen seien, könne ein endgültiges Reparaturkonzept erstellt werden.

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