Air-Berlin-Transfergesellschaft: NRW stellt Bedingungen

Düsseldorf/Berlin · Die Landesregierung in NRW ist bereit, eine Transfergesellschaft für Air-Berlin-Mitarbeiter zu unterstützen - allerdings nur unter gewissen Voraussetzungen. Verdi fordert eine Beteiligung der Lufthansa.

 Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) im Landtag in Düsseldorf.

Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) im Landtag in Düsseldorf.

Foto: Rainer Jensen/Archiv

Nordrhein-Westfalen ist unter bestimmten Bedingungen bereit, eine Transfergesellschaft für Air-Berlin-Mitarbeiter finanziell zu unterstützen. Die beteiligten Firmen müssten "zumindest die Kosten für die Sozialversicherungsbeiträge tragen", sagte NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) der "Rheinischen Post" (Mittwoch). Das entspreche einem Anteil von etwa 40 Prozent der Lohnkosten. In Transfergesellschaften werden Mitarbeiter üblicherweise befristet eingestellt, um sie auf neue Arbeitsplätze zu vermitteln.

Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) äußerte sich am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Landtags ähnlich. NRW sei bereit, die Beratung und die Verwaltung einer Transfergesellschaft finanziell zu unterstützen - vorausgesetzt die Sozialversicherungsbeiträge sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld würden übernommen. Das Land werde gemeinsam mit der Arbeitsagentur eine Jobbörse für die Beschäftigte bei Air Berlin einrichten, kündigte er zudem an.

Auch die Gewerkschaft Verdi fordert, das Geld für die Gesellschaft müsse auch von den Käufern der insolventen Fluggesellschaft kommen. Die Lufthansa und weitere mögliche Erwerber müssten ihren Beitrag leisten, teilte Verdi am Mittwoch in Berlin mit. Bislang hatten sich das Land Berlin und Air Berlin dazu bereiterklärt, Geld bereitzustellen.

Vor zwei Monaten hatte Air Berlin Insolvenz angemeldet. Ein großer Teil wird nun an Lufthansa verkauft. Nach Angaben von Air Berlin verteilten sich die 8000 Mitarbeiter zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung auf 6800 Vollzeitstellen. Weil Hunderte Mitarbeiter Air Berlin schon verlassen haben, sind es demnach noch 6200 Stellen.

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