Wegen Frauenquote bleibt kein Aufsichtsrats-Stuhl leer

Berlin · Eine stärkere Präsenz von Frauen in Spitzenposten der Wirtschaft wird aus Sicht von Bundesjustizminister Heiko Maas nicht an fehlenden Bewerberinnen scheitern.

 Eine Frau trägt einen High Heel (r) und einen flachen Lederschuh. Foto: Rolf Vennenbernd/Symbol

Eine Frau trägt einen High Heel (r) und einen flachen Lederschuh. Foto: Rolf Vennenbernd/Symbol

Foto: DPA

"Ich gehe jede Wette ein, dass in den Aufsichtsräten der börsennotierten Kapitalgesellschaften kein einziger Stuhl frei bleiben wird", sagte der SPD-Politiker der Nachrichtenagentur dpa. "Eine so gut ausgebildete Generation von Frauen wie heute gab es noch nie." Die schwarz-rote Bundesregierung plant, dass von 2016 an eine feste Frauenquote von 30 Prozent für Kontrollgremien börsennotierter Unternehmen gelten soll. Falls dies bei Neubesetzungen nicht erreicht wird, sollen Plätze leerbleiben.

Maas sagte, die gesetzliche Quote sei ein weitreichender Schritt. "Das ist ein klares Signal an die deutsche Wirtschaft, wie die Erwartungshaltung nicht nur der Politik, sondern der Gesellschaft ist." In der Diskussion habe es teilweise "absonderliche Reflexe" gegeben, dass es angeblich nicht genug qualifizierte Frauen für Aufsichtsräte gebe. Der Entwurf von Justiz- und Frauenministerium wird derzeit in der Bundesregierung abgestimmt. "Wenn das Gesetz im kommenden Jahr in Kraft tritt, haben wir gut gearbeitet", sagte Maas.

Der Minister betonte: "Unsere Wirtschaft wird von mehr Frauen in Führungspositionen enorm profitieren." Aufgrund der demografischen Entwicklung und des Fachkräftemangels werde es auch gar nicht mehr anders gehen. Inzwischen gebe es auch bei Betriebswirtschaftslehre erstmals mehr weibliche als männliche Studienanfänger. Für Vorstände sei mehr Zeit vorgesehen, um die Entwicklung zu vollziehen. "Auch für das Management müssen sich Unternehmen aber jeweils passende Zielvorgaben für eine stärkere Vertretung von Frauen setzen."

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