Warnstreiks an NRW-Flughäfen: Kaum Auswirkungen auf Passagiere

Köln/Düsseldorf · Ein Warnstreik des Wach- und Sicherheitspersonals an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn hat am Dienstag nur zu geringen Beeinträchtigungen für die Passagiere geführt. Am Airport Köln/Bonn kam es nach Angaben eines Sprechers vereinzelt zu Verzögerungen.

Das Wach- und Sicherheitspersonal an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn macht Druck: Mit Warnstreiks kämpft es für mehr Geld. Auswirkungen auf die Fluggäste hatte das aber nur in Einzelfällen. Foto: Oliver Berg/Archiv

Das Wach- und Sicherheitspersonal an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn macht Druck: Mit Warnstreiks kämpft es für mehr Geld. Auswirkungen auf die Fluggäste hatte das aber nur in Einzelfällen. Foto: Oliver Berg/Archiv

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Am Düsseldorfer Flughafen verlief der Flugbetrieb für die Passagiere nach Angaben des Unternehmens normal. "Wir spüren die Auswirkungen des Streiks natürlich hinter den Kulissen. Aber trotz aller Einschränkungen konnten wir die Kontrollstellen soweit besetzen, dass es bisher keine Auswirkungen auf den Flug- oder Passagierbetrieb gab", sagte ein Flughafensprecher in Düsseldorf.

Nach Gewerkschaftsangaben führte der Streik aber zu "erheblichen Problemen im internen Sicherheitsbereich der Airports". Vor den Einfahrtstoren des Kölner Flughafens habe es lange Lkw-Warteschlangen gegeben. Etliche Frachtmaschinen seien deshalb nur mit Verspätung gestartet.

Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich rund 300 Sicherheitskräfte an dem Ausstand - doppelt so viele wie erwartet. Betroffen waren die Waren-, Fracht-, Bordkarten- und Personalkontrolle. Die Sicherheitskontrolle der Passagiere wurde an den nordrhein-westfälischen Flughäfen hingegen nicht bestreikt.

Doch auch dort will Verdi noch in dieser Woche einen Ausstand organisieren. Dieser Warnstreik soll am Vortag angekündigt werden, um den Fluggästen Umbuchungen zu ermöglichen.

Drei Verhandlungsrunden für die 34 000 Beschäftigten des Wach- und Sicherheitsgewerbes in NRW waren bisher ohne Einigung geblieben. Verdi fordert Lohnerhöhungen zwischen 1,50 Euro und 2,50 Euro pro Stunde. Verhandlungsführerin Andrea Becker verlangte, die Sicherheitsbranche müsse tarifpolitisch neu aufgestellt werden: "Qualifizierte Arbeit und motivierte Beschäftigte an Flughäfen und in anderen sensiblen Bereichen kann man nur bei angemessenen Löhnen erwarten."

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft, Harald Olschok, warf Verdi dagegen eine "völlig unrealistische Tarifpolitik" vor. Die Gewerkschaft habe die Bodenhaftung verloren.

Am vergangenen Freitag hatte Verdi bereits das Sicherheitspersonal am Stuttgarter und am Hamburger Flughafen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Dort war es zu Gedränge und langen Warteschlangen gekommen.

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