Verdi ruft zu neuen Streiks bei Amazon in Leipzig auf

Leipzig · Die Gewerkschaft Verdi hat Amazon-Beschäftigte in Leipzig am Wochenende zu einem neuen Streik aufgerufen. Mit dem Ausstand der Spätschicht am Samstag sollte darauf hingewiesen werden, dass Arbeit zu ungünstigen Zeiten tariflich geregelt werden müsse, teilte die Gewerkschaft mit.

Bereits im März wurde Amazon in Leipzig bestreikt. Foto: Peter Endig/Archiv

Bereits im März wurde Amazon in Leipzig bestreikt. Foto: Peter Endig/Archiv

Foto: DPA

"Arbeiten am Wochenende und in den Abendstunden sollten wirklich auf das absolute Minimum beschränkt werden, da die gesundheitlichen und familiären Belastungen für die Beschäftigten besonders groß sind", erklärte Streikleiter Thomas Schneider. Für eine Streikbilanz war er am Sonntag wie auch Amazon zunächst nicht zu erreichen.

Wenn aus wichtigen Gründen doch zu solchen Zeiten gearbeitet werden müsse, müssten etwa Zuschläge im Tarifvertrag geregelt werden, forderte die Gewerkschaft. Bei Amazon aber würden Zuschläge, Schutzregelungen, Urlaub und Pausen einseitig durch den Arbeitgeber festgelegt.

Gestreikt werden sollte ausschließlich in Leipzig. Ende September hatte Verdi bereits fünf Amazon-Standorte bestreikt und mit Arbeitskampfmaßnahmen im wichtigen Weihnachtsgeschäft gedroht. Amazon hatte betont, die Ausstände hätten aber keine Auswirkungen auf die "Einhaltung des Lieferversprechens" an die Kunden.

Die Gewerkschaft versucht seit mehr als einem Jahr, den Online-Versandhändler mit Streiks zu Tarifverhandlungen zu den Bedingungen des Einzelhandels zu bewegen. Amazon lehnt das jedoch ab und sieht sich selbst als Logistiker. Das Unternehmen beschäftigt an bundesweit neun Standorten mehr als 9000 Mitarbeiter.

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