S&P stuft Russland auf "Ramschniveau" herab

London/Moskau · Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Kreditwürdigkeit Russlands auf "Ramschniveau" herabgestuft. S&P senkte die Note für die Bonität des wirtschaftlich angeschlagenen Landes am Montag von zuvor "BBB-" auf "BB+".

 Für S&P hat die Kreditwürdigkeit Russlands nur noch "Ramschniveau". Foto: Jens Buettner

Für S&P hat die Kreditwürdigkeit Russlands nur noch "Ramschniveau". Foto: Jens Buettner

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Moskau habe in seiner Geldpolitik an Flexibilität eingebüßt, begründete die Agentur ihren Schritt. Auch die Wachstumsaussichten hätten sich verschlechtert. Der Ausblick für die weitere Entwicklung Russlands wurde zudem als negativ beurteilt, damit sind weitere Abstufungen möglich.

Der durch Kapitalflucht und den massiven Verfall der Ölpreise unter Druck geratene russische Rubel reagierte mit starken Verlusten auf die Mitteilung. Zwischenzeitlich mussten über 68 Rubel für einen US-Dollar bezahlt werden - über fünf Prozent mehr als vor der Bekanntgabe des neuen Ratings.

Russland droht in diesem Jahr wegen der westlichen Sanktionen und des Ölpreiseinbruchs eine tiefe Rezession. Bei den Ratingagenturen Moody's und Fitch hat das Land derzeit aber noch "Investment-Status".

Die Lage im russischen Bankensystem verschlechtere sich, womit die Geldpolitik der Zentralbank an Grenzen stoße, erklärte S&P. Diese stehe wegen der inflationstreibenden Abwertung des Rubels vor schwierigen Entscheidungen, da sie zugleich das Wirtschaftswachstum stützen müsse. Die Geldhüter hatten im Dezember die Zinsen um 0,75 Prozentpunkte auf 17 Prozent angehoben, um den Rubel attraktiver zu machen und die Inflation in den Griff zu bekommen. Dies verteuert jedoch Kredite für russische Firmen und würgt die Konjunktur ab.

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