Polnische Gewerkschaft fordert mehr Geld für Amazon-Mitarbeiter

Posen · Seit Jahren sorgt ein Arbeitskampf beim Internet-Versandhändler Amazon in Deutschland für Spannungen - nun bahnt sich auch in Polen ein Konflikt an.

 Ein Amazon-Logistikzentrum in Brandenburg. Foto: Bernd Settnik

Ein Amazon-Logistikzentrum in Brandenburg. Foto: Bernd Settnik

Foto: DPA

Die Gewerkschaft Arbeiterinitiative fordert für die Beschäftigten in Posen (Poznan) eine Anhebung der Stundenlöhne auf mindestens 16 Zloty (etwa vier Euro). Derzeit beträgt der Stundenlohn 13 Zloty.

Die Gewerkschaft verlangt außerdem eine Angleichung an die Arbeitsbedingungen und Sonderleistungen in anderen Ländern. Sollte es bis zum 4. Juli nicht zu einer Einigung kommen, drohe ein Arbeitskampf.

Ärger über die Beschäftigungsbedingungen gibt es in Posen schon länger. Im Mai protestierten 400 Mitarbeiter in einer Petition. Unzufriedenheit herrschte auch in der vergangenen Woche, als die Mitarbeiter während der Streikaktionen in Deutschland an zwei Tagen elf statt regulär zehn Stunden arbeiten mussten.

Nach Unternehmensangaben standen die Überstunden nicht im Zusammenhang mit den Protesten in Deutschland. Die Gewerkschaft solidarisierte sich damals mit den streikenden deutschen Mitarbeitern.

In Deutschland versucht Verdi seit 2013, für die rund 10 000 Mitarbeiter des US-Versandhandelsriesen hierzulande einen Tarifvertrag auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels durchzusetzen. Verhandlungen darüber lehnt Amazon aber strikt ab. Das Unternehmen sieht sich als Logistiker und verweist darauf, seine Beschäftigten bereits am oberen Ende der branchenüblichen Lohnskala zu bezahlen.

Das Posener Amazon-Zentrum hat etwa 2000 Beschäftigte. Außerdem gibt es in Polen zwei Zentren im südwestpolnischen Breslau (Wroclaw). Das Unternehmen nahm zu den Forderungen keine Stellung, wollte aber Gespräche mit der Gewerkschaft führen.

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Mitteilung Gewerkschaft

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