Oschmann wird neuer Merck-Chef - Kley geht in den Ruhestand

Darmstadt · Der Pharma- und Chemiekonzern Merck bekommt einen neuen Chef. Nachfolger des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Karl-Ludwig Kley wird im kommenden Jahr sein Vize Stefan Oschmann.

 Karl-Ludwig-Kley geht in den Ruhestand. Er war 2007 Merck-Chef geworden. Foto: Arne Dedert/Archiv

Karl-Ludwig-Kley geht in den Ruhestand. Er war 2007 Merck-Chef geworden. Foto: Arne Dedert/Archiv

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Der 58-Jährige werde mit dem Ende der Hauptversammlung am 29. April 2016 neuer Vorsitzender der Geschäftsleitung und CEO der Merck KGaA, teilte das Unternehmen am Dienstag in Darmstadt mit. Kley (64) gehe in den Ruhestand. Er war 2007 Merck-Chef geworden.

Oschmann war 2011 nach Darmstadt gekommen - vom US-Namensvetter und Konkurrenten Merck & Co. Außer in den USA und Kanada firmiert das Unternehmen weltweit als MSD Merck Sharp & Dohme. Bei Merck in Darmstadt war Oschmann bis 2014 für das Pharmageschäft verantwortlich.

Unter Kley habe Merck "den größten Wandel in seiner fast 350-jährigen Geschichte vollzogen", sagte Johannes Baillou, Vorsitzender des Gesellschafterrats der E. Merck KG. Mit Oschmann sei ein Nachfolger gefunden, "der mit seiner strategischen Weitsicht und Entschlossenheit Merck wieder zu einem respektierten Spieler in der Pharmabranche gemacht hat."

Die E. Merck KG bündelt die wirtschaftlichen Interessen der Familie Merck und ist mit einer Beteiligung von 70 Prozent Komplementär der Merck KGaA. Der Gesellschafterrat der E. Merck ist mit dem Aufsichtsrat einer AG vergleichbar.

Merck steht vor dem größten Zukauf in der Unternehmensgeschichte. Die Darmstädter wollen für rund 17 Milliarden US-Dollar den Laborzulieferer Sigma-Aldrich übernehmen und warten noch auf die letzten Zustimmungen von Behörden. Mit einem Abschluss der Übernahme wird bis spätestens Ende November 2015 gerechnet. Mit Sigma-Aldrich wird Merck nach eigenen Angaben einer der führenden Anbieter in der weltweit 130 Milliarden Dollar schweren Life-Science-Industrie.

Merck rechnet für das Gesamtjahr 2015 unverändert mit einem um rund 10 Prozent gestiegenen Umsatz zwischen 12,3 bis 12,5 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll um maximal fünf Prozent auf bis zu 3,55 Milliarden Euro steigen.

Bevor Kley im April 2007 Merck-Chef wurde, war er ab September 2006 deren stellvertretender Vorsitzender gewesen. Vor Merck war Kley von 1998 bis 2006 Mitglied des Vorstandes der Deutschen Lufthansa AG gewesen und war dort für das Ressort Finanzen zuständig.

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