Öl- und Gasgeschäft treibt Umsatz und Gewinn bei BASF

Ludwigshafen · Seine Öl- und Gassparte hat dem weltgrößten Chemiekonzern BASF im zweiten Quartal trotz Preisrückgängen und negativen Währungseinflüssen einen Gewinnsprung eingebracht. Von April bis Juni stieg der Ertrag unterm Strich um 12,3 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro.

 BASF erwirtschaftete im zweiten Quartal einen Gewinn von rund 1,3 Milliarden Euro. Foto: Uwe Anspach

BASF erwirtschaftete im zweiten Quartal einen Gewinn von rund 1,3 Milliarden Euro. Foto: Uwe Anspach

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Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sowie Sondereinflüssen legte um 12,1 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro zu, wie Vorstandschef Kurt Bock am Donnerstag in Ludwigshafen mitteilte.

Negative Währungseffekte drückten die Teilumsätze in einigen Segmenten und schmälerten das Ergebnis nach Bocks Angaben um rund 200 Millionen Euro. Dank der Beiträge von Öl, Gas und Chemie stiegen die Erlöse insgesamt aber um 0,6 Prozent auf 18,45 Milliarden Euro.

Hoffnungen setzt der BASF-Chef in eine leichte Belebung der Weltwirtschaft. "Daher halten wir trotz noch ungünstigerer Währungsentwicklungen und gestiegener politischer Risiken an unserem Ausblick für das Jahr 2014 fest", sagte Bock.

Mit Blick auf die sich weiter verschärfende Ukraine-Krise betonte er, BASF sei gegen Sanktionen für Russland. Das Unternehmen bezieht einen Großteil seines Öls und Gases von dort. "Wir fühlen uns mit unserem Partner Gazprom sehr wohl", sagte Bock. Würden jedoch seitens der EU harte Sanktionen beschlossen, werde sich die Wirtschaft daran halten.

Beim Öl und Gas stieg das Ergebnis vor Sondereinflüssen um 205 Millionen Euro auf 587 Millionen Euro. Gewinntreiber war vor allem die Öl- und Gastochter Wintershall. Dort wirkte sich vor allem der Tausch von Vermögenswerten mit der norwegischen Statoil positiv aus.

Aber auch das Libyen-Geschäft trug zum Ergebnisplus bei, obwohl BASF dort aufgrund fehlender Infrastruktur nur auf hoher See Öl fördern kann. Das Chemiegeschäft profitierte unter anderem von einer guten Nachfrage aus der Automobilindustrie nach Katalysatoren und Lacken.

BASF konnte eine bessere Nachfrage aus wichtigen Abnehmerindustrien für sich nutzen, sagte Bock. Erst vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen eine neue Produktionsanlage für Auto-Abgaskatalysatoren in Polen in Betrieb genommen. Für das Gesamtjahr rechnet Bock damit, dass die Volumina in diesem Bereich um drei Prozent zulegen.

Für 2014 erwartet der BASF-Chef weiter einen leichten Anstieg beim operativen Ergebnis vor Sondereffekten (2013: 7,19 Milliarden Euro). Dazu beitragen sollen die Spezialchemikalien ("Performance Products") sowie die Sparte "Functional Materials & Solutions", in der BASF unter anderem Katalysatoren und Lacke für Autos herstellt. Der Umsatz (2013: 73,9 Milliarden Euro) soll aufgrund des geplanten Verkaufs des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts etwas sinken.

Ursprünglich sollte der Deal mit dem russischen Energiekonzern Gazprom bereits bis Ende Juni über die Bühne gehen. Die Verzögerung habe nichts mit der Ukraine-Krise zu tun, erklärte Bock. Kartellrechtlich sei der Verkauf schon genehmigt. Vielmehr dauere das Herauslösen der Unternehmensteile länger als erwartet. Der Aktienmarkt zeigte sich trotz des Gewinnanstiegs der BASF enttäuscht.

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