Neue Karstadt-Chefin sieht kurzfristige Verbesserungen

Essen · Die neue Karstadt-Chefin Eva-Lotta Sjöstedt sieht bei der angeschlagenen Warenhauskette erste Verbesserungen. Im Geschäftsjahr 2013/2014 werde mit einem kurzfristigen Einsparpotenzial zwischen 30 bis 40 Millionen Euro gerechnet, heißt es in ihrem Schreiben an die Mitarbeiter, das der dpa vorliegt.

Die neue Karstadt-Chefin Sjöstedt will künftig auf unnötige Preisreduzierungen verzichten. Foto: David Ebener/Archiv

Die neue Karstadt-Chefin Sjöstedt will künftig auf unnötige Preisreduzierungen verzichten. Foto: David Ebener/Archiv

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Künftig solle auf unnötige Preisreduzierungen im Angebot der Warenhauskette verzichten werden. Teilweise sei neu eingegangene Ware bereits reduziert verkauft worden, monierte die Managerin. Dadurch seien die Margen des Unternehmens unnötig belastet worden.

Durch die Einführung neuer Regeln wolle man nun in den verbleibenden rund fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahres schätzungsweise bis zu 53 Millionen Euro an Preisreduzierungen vermeiden.

Nach rund zwei Monaten im Amt zog die neue Managerin in dem Schreiben einen positiven Zwischenstand. Unter der Überschrift "Schnelle Erfolgsfaktoren" seien eine Reihe von Sofortmaßnahmen eingeleitet worden. Einsparungen würden auch durch eine Verbesserung der Warenversorgung erwartet. Zudem habe das Unternehmen durch eine verstärkte Präsentation der profitableren Eigenmarken in diesem Bereich zweistellige Wachstumsraten erzielen können.

Die neue Chefin setzt speziell auch auf Verbesserungen durch die Vorschläge von Mitarbeitern, wie sie hervorhebt. Über 1200 Vorschläge seien in den ersten fünf Filialen eingegangen. Ziel sei es, Karstadt als Ganzes profitabel zu machen, betonte die Managerin. "Bei der Profitabilität werden wir nicht von heute auf morgen die Entwicklung der letzten Jahre umdrehen können", so Sjöstedt.

Erst im vergangenen Monat hatte das "Manager Magazin" unter Berufung auf eine Aufsichtsratssitzung über tiefrote Zahlen bei der Warenhauskette berichtet. Die Karstadt Warenhaus GmbH weise für das zurückliegende Geschäftsjahr 2012/2013 (30. September) einen Jahresfehlbetrag von 127 Millionen Euro aus, berichtete das Wirtschaftsmagazin. Auch für das laufende Geschäftsjahr werde abermals ein dreistelliger Millionenverlust erwartet.

Das Unternehmen hatte die Zahlen nicht kommentiert. Zuvor hatte Karstadt im Bundesanzeiger die Zahlen für das Geschäftsjahr 2011/2012 veröffentlicht. Es endete für die Warenhauskette mit einem Verlust in Höhe von 158 Millionen Euro.

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