Kriselnde portugiesische Großbank BES wechselt Spitze vorzeitig aus

Lissabon · Die kriselnde portugiesische Großbank Banco Espírito Santo (BES) hat auf Druck der Zentralbank vorzeitig ihre Führung ausgewechselt.

 Eine Filiale der angeschlagenen portugiesischen Großbank Banco Espírito Santo (BES). Foto: Mario Cruz

Eine Filiale der angeschlagenen portugiesischen Großbank Banco Espírito Santo (BES). Foto: Mario Cruz

Foto: DPA

Wie das Geldhaus am Montag der Börsenaufsicht CMVM in Lissabon mitteilte, leitet der Ökonom Vítor Bento ab sofort das Unternehmen. Er trat die Nachfolge des BES-Chefs Ricardo Salgado an, der 22 Jahre an der Spitze der bedeutendsten Privatbank in Portugal gestanden hatte.

Die Vorstandsmitglieder José Manuel Pinheiro und José Maria Ricciardi wurden ebenfalls abgelöst. Der Führungswechsel war eigentlich erst für die Aktionärsversammlung am 31. Juli vorgesehen. Die Zentralbank rief das Geldhaus jedoch am Sonntag auf, diesen Schritt sofort zu vollziehen.

Damit sollte die BES von den Problemen der Firmenholding der Gründerfamilie abgeschirmt werden. Mehrere Unternehmen der Holding sind von einer Insolvenz bedroht. Dies hatte auf den Märkten auch Sorgen um das Geldhaus aufkommen lassen. Die drei abgelösten Banker gehören der Gründerfamilie Espírito Santo an, die eine der reichsten und einflussreichsten Unternehmerdynastien des Landes bildet.

Die Holding gab am Montag bekannt, dass sie ihren Kapitalanteil an der BES von 25,1 auf 20,1 Prozent reduziert habe. Der Verkauf von Aktien solle dazu dienen, Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

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