Dax gibt weiter nach

Frankfurt/Main · Der deutsche Aktienmarkt hat seine Korrekturphase aus der Vorwoche fortgesetzt. Händlern zufolge lasteten Befürchtungen über verschärfte Russland-Sanktionen und Verluste an der Wall Street auf den Kursen. Der Dax verlor letztlich 0,48 Prozent auf 9598,17 Punkte.

In der vergangenen Woche hatte der deutsche Leitindex um 0,78 Prozent nachgegeben. Für den MDax ging es zum Wochenauftakt um 0,68 Prozent auf 16 192,10 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Auswahlindex TecDax sank um 0,91 Prozent auf 1242,29 Punkte.

Zu schwer lasteten die Krise in der Ukraine ohne wirkliche Besserung der Lage sowie das Hin und Her um einen Waffenstillstand im Gazastreifen auf den Börsen, sagten Händler. "Die Sanktionsspirale gegenüber Russland kommt jetzt erst so richtig in Gang", sagte Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX. Dadurch nehme die Unsicherheit zu, welche wirtschaftlichen Spuren der Konflikt langfristig hinterlasse.

Auf konjunktureller Seite standen am Montag die noch nicht vollständig abgeschlossenen US-Hausverkäufe für Juni auf der Agenda, die überraschend gesunken waren. Sie zeigten, "dass der wichtige Immobiliensektor in den USA weiterhin Schwierigkeiten hat, sich zu erholen", sagte Andreas Paciorek, Marktanalyst von CMC Markets. Zudem verstärkten sie das Bild zurückhaltender US-Konsumenten.

Für die in dieser Woche anstehenden Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal seien dies dämpfende Signale. Ferner rücken die US-Notenbanksitzung am Mittwoch und der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag in den Fokus.

In Deutschland kommt derweil die Berichtssaison in Schwung. Unter den Einzelwerten präsentierten sich auch europaweit Autowerte schwach. Schlusslicht im Dax waren Daimler-Aktien mit minus 3,18 Prozent. Volkswagen-Papiere verbilligten sich um 2,17 Prozent, BMW-Titel um 2,22 Prozent. Auf dem weltgrößten Automarkt China haben Wettbewerbshüter deutschen und anderen Herstellern zu hohe Preise vorgeworfen. Ermittler fordern von ausländischen Oberklasse-Herstellern Preisnachlässe für Reparaturen und Ersatzteile.

Besonders schlecht startete die Woche für die Aktionäre von Wincor Nixdorf: Der Hersteller von Geldautomaten und Kassensystemen musste wegen schwacher Geschäfte in wichtigen Märkten wie Russland und der Türkei seine Jahresziele kappen. Wincor-Papiere brachen am MDax-Ende um 4,52 Prozent auf 37,96 Euro ein.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone sank um 0,11 Prozent auf 3171,55 Punkte. Der Leitindex in London verbuchte ein Minus von 0,05 Prozent, während sein Pariser Pendant um 0,33 Prozent zulegte. Am US-Aktienmarkt stand der Dow Jones Industrial zuletzt 0,16 Prozent tiefer.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,97 (Freitag: 0,98) Prozent. Der Rentenindex Rex gewann 0,05 Prozent auf 136,66 Punkte. Der Bund Future verlor 0,06 Prozent auf 148,28 Punkte. Der Eurokurs zeigte sich kaum verändert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3433 (1,3440) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7444 (0,7441) Euro.

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