Gewinnsprung bei Infineon

Neubiberg · Der Chipkonzern Infineon profitiert von der Digitalisierung und verwöhnt seine Anleger mit guten Zahlen und Aussichten.

 Zentrale von des Halbleiterherstellers Infineon in Neubiberg bei München. Foto: Andreas Gebert

Zentrale von des Halbleiterherstellers Infineon in Neubiberg bei München. Foto: Andreas Gebert

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Im Schlussquartal des vergangenen Geschäftsjahres (30. September) konnte Konzernchef Reinhard Ploss einen Gewinnsprung vorweisen und den Umsatz trotz einer Flaute auf dem chinesischen Markt noch leicht steigern. Für das neue Geschäftsjahr zeigte sich Ploss auch dank der gut laufenden Integration von Zukäufen optimistisch. Chips für Laptops und Smartphones machten die Delle im Geschäft mit der Autoindustrie weiter wett.

Der Konzern profitiere davon, dass die Menschen immer mehr mobil kommunizierten, sagte Ploss. Anleger jubelten über die Nachrichten: Der Kurs der Infineon-Aktie schnellte zeitweise um fast 15 Prozent in die Höhe auf über 13,30 Euro.

Die in Autos verbauten Halbleiter machten das Fahren sicherer und bequemer - etwa durch Fußgängererkennung, Abstandswarnung oder den Totwinkel-Assistenten. "Infineon ist im Kern des Autos", sagte Ploss. Radarsysteme seien mittlerweile schon für Wagen der Mittel- und Kompaktklasse erschwinglich. Der Wert verbauter Halbleiter liege bei einem normalen PKW bei rund 340 US-Dollar, sagte der für das Tagesgeschäft zuständige Arunjai Mittal. Bei Hybrid- und anderen Zukunftswagen ist er laut Ploss mehr als doppelt so hoch.

Als weiteren Zukunftsmarkt nannte der Infineon-Chef Haushaltsgeräte wie Kühlschränke und Waschmaschinen. Ein "Inverter" (Umkehrer) etwa könne die Leistung des Kühlschrankmotors auf den aktuellen Bedarf anpassen. So würden 30 Prozent weniger Strom verbraucht.

Die Autobranche ist der größte Kunde von Infineon, aktuell hält sie sich mit Bestellungen für Chips wegen der Schwäche auf dem wichtigen chinesischen Markt aber zurück. Im vierten Geschäftsquartal von Juli bis September bremste das zwar die Umsatzentwicklung. Weil das Geschäft mit elektronischen Bauteilen für Smartphones und Laptops vor dem anstehenden Weihnachtsgeschäft aber gut lief, zog der Erlös im Vergleich mit dem Vorquartal dennoch um 1 Prozent auf 1,60 Milliarden Euro an.

Unter dem Strich verdreifachte sich der Gewinn nahezu auf 325 Millionen Euro, auch wegen eines Steuerertrags von 131 Millionen Euro. Bei der Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr will das Management der Hauptversammlung im Februar eine um 2 Cent auf 0,20 Euro gestiegene Ausschüttung je Aktie vorschlagen.

Für das im Oktober begonnene Geschäftsjahr wird mit einem Umsatzplus zwischen 11 und 15 Prozent gerechnet. Stärker als der Konzernschnitt soll dabei die Sparte mit mobilen Chips wachsen.

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