René Obermann Ex-Telekom-Chef will zu US-Finanzinvestor wechseln

BONN · Der ehemalige Telekom-Chef René Obermann wechselt nach Informationen des "Handelsblattes" als Partner zum US-amerikanischen Finanzinvestor Warburg Pincus. Sein Einsatzort wird demnach künftig London sein, weil die Dependance in Frankfurt gegen Ende des Jahres geschlossen wird.

Zurzeit ist Obermann noch Vorstandschef beim niederländischen Kabelkonzern Ziggo. Obermann selbst und Warburg Pincus haben sich bisher nicht zu dem Wechsel geäußert. Obermann sei heute nicht mehr zu sprechen, erklärte Ziggo-Pressesprecher Gradus Vos am Mittwoch auf Anfrage.

Der ehemalige Telekom-Chef kündigte im Mai seinen Rücktritt an, falls der US-Mediengigant Liberty Global den niederländischen Konzern übernehmen sollte. Liberty Global hatte ein Angebot für die Übernahme von Ziggo vorgelegt. Unter einem neuen Mehrheitseigentümer wollte Obermann nicht arbeiten. Die Übernahme sei jedoch noch nicht endgültig sicher, deshalb auch der Wechsel von Obermann noch nicht entschieden, sagte Vos. "Erst im Oktober, spätestens Anfang November steht fest, wie es weitergeht", so der Pressesprecher von Ziggo weiter.

Das "Handelsblatt" berichtet, dass Obermann wahrscheinlich im kommenden Frühjahr zu Warburg Pincus wechsele. Das Unternehmen gehört zu den weltgrößten Finanzinvestoren. Ein Drittel seiner Investments von rund 50 Milliarden Dollar sind bislang in Unternehmen aus dem Technologie-, Medien- und Telekommunikationssektor geflossen. Die Kontakte zu Obermann rühren daher, dass Warburg Pincus bis 2012 auch an Ziggo beteiligt war.

Obermann hatte erst zu Jahresbeginn den Chefposten bei Ziggo übernommen. Für seine Tätigkeit und sein vorzeitiges Ausscheiden soll er rund 5,6 Millionen Euro Gehalt, Prämien und Boni erhalten. Obermann stand zuvor sieben Jahre an der Spitze der Deutschen Telekom.

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