Wichtiger Schritt zur Energiewende: Super-Batterie am Stromnetz

Schwerin · Sauberer Strom aus Wind und Sonne ist wetterabhängig und fließt nicht regelmäßig - deshalb wird an großen Speichern gearbeitet. Der größte Super-Akku Europas ist nach Betreiberangaben am Dienstag in Schwerin ans Stromnetz gegangen.

 Europas größter kommerzieller Batteriespeicher ist in Schwerin ans Netz gegangen. Foto: Foto: Jens Büttner

Europas größter kommerzieller Batteriespeicher ist in Schwerin ans Netz gegangen. Foto: Foto: Jens Büttner

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Er soll zum Erfolg der Energiewende beitragen. Mit Hilfe von 25 000 Lithium-Ionen-Akkus sollen in kürzester Zeit Schwankungen im Stromnetz ausgeglichen und somit die Stromversorgung gesichert werden, teilte der kommunale Energieversorger Wemag als Investor und Betreiber mit. Beim Start war auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) dabei.

Der Bund förderte das rund 6 Millionen Euro teure Projekt in Schwerin mit 1,3 Millionen Euro. Der Batteriepark mit einer Gesamtleistung von fünf Megawatt ersetze bei der Sicherung der Netzstabilität eine 50-Megawatt-Gasturbine. Gabriel hob hervor, dass der Batteriespeicher ohne weitere staatliche Subventionen betrieben werde. "Die Energiewende muss gelingen, ohne dass sie permanent neue Kostensteigerungen auslöst", sagte Gabriel. Der Batteriespeicher in Schwerin leiste einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Netzstabilität im Sekundenbereich.

"Die Energieversorgung in Deutschland hat sich geändert. Mit der zunehmenden Einspeisung von witterungsabhängigem Ökostrom aus dezentralen Solar- und Windparks wird der Regelungsbedarf im Netz höher. Mit diesem kraftwerksunabhängigen Speicher sind wir gemeinsam mit unserem Partner Younicos Vorreiter", erklärte Wemag-Vorstand Thomas Pätzold.

Für die Entwicklung neuer Systeme zur längerfristigen Speicherung überschüssigen Ökostroms sei aber noch ausreichend Zeit, sagte Gabriel. "Vieles klingt logisch. Aber es gibt auch die Sorge um kostenträchtige Entwicklungen und hohe Subventionen", sagte der Minister. Der Bund unterstütze daher Forschungsprojekte zur Umwandlung von Strom zu Gas oder Wärme. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) erklärte, moderne Akkus und andere Speichertechnologien könnten bei der Gewährleistung der Versorgungssicherheit die Aufgaben von Kohle- und Gaskraftwerke übernehmen. Dies sei ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, weil weniger fossile Brennstoffe verfeuert werden müssten und so weniger CO2 anfalle.

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