Neuregelung für Staubsauger Europa stoppt die Stromsauger

BRÜSSEL · Im Kampf gegen den Staub schlägt Europa ein neues Kapitel auf. Ab dem 1. September verschwinden die Geräte mit mehr als 1600 Watt Arbeitsleistung schrittweise aus den Geschäften.

Wer nach diesem Stichtag einen neuen Sauger für das Heim kauft, kann zudem wählen: Die Geräte tragen künftig das von anderen Produkten bereits bekannte Energieeffizienz-Label, eingeteilt in die Klassen A bis G sowie zusätzliche Angaben zum jährlichen Stromverbrauch, zur Lärmbelastung (in Dezibel) und eine Information zum Reststaub, der am Ende wieder rausgeblasen wird.

Die bei ihrer Bekanntgabe ebenso belächelte wie bis heute umstrittene Neuerung ist das jüngste Ergebnis der sogenannten EU-Ökodesign-Richtlinie. Mit ihr setzt die Brüsseler Kommission schrittweise Vorschriften um, die zur effizienteren Nutzung von Energie führen sollen. Erst waren die Glühbirnen dran, dann folgten Waschmaschinen, Musikplayer, demnächst müssen Kaffeeautomaten dran glauben.

Der Hausgeräte-Fachverband im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) beruhigte Verbraucher, die Bedenken angesichts der deutlich schwächeren Reiniger äußerten, mit dem Hinweis: "Geräte mit guter Saugleistung sind längst auf dem Markt." Im Übrigen sei die Energieeffizienz alleine kein Kriterium für die Wirksamkeit des Hausputzes.

In den Geschäften werden die Kunden vorerst auch noch die vorrätigen saugstärkeren Geräte kaufen können, denn der Abverkauf der Ware wurde ausdrücklich gestattet. Aber danach gibt es nur noch Bodenreiniger, die höchstens 1600 Watt verbrauchen, ab 2017 sogar nur noch 900 Watt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort