EnBW muss sich nach Ausweitung von Verlusten ins Zeug legen

Karlsruhe · Der Energieversorger EnBW hat im ersten Halbjahr deutliche Verluste erlitten, sieht sich aber beim Konzernumbau weiter auf Kurs.

 Die Nummer drei der deutschen Energiekonzerne steckt in den roten Zahlen. Grund sind vor allem Wertberichtigungen bei Kraftwerken. Künftig sollen neue Energien und andere Geschäftsfelder wieder für Gewinne sorgen. Foto: Uli Deck

Die Nummer drei der deutschen Energiekonzerne steckt in den roten Zahlen. Grund sind vor allem Wertberichtigungen bei Kraftwerken. Künftig sollen neue Energien und andere Geschäftsfelder wieder für Gewinne sorgen. Foto: Uli Deck

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Bei der Vorstellung der Geschäftszahlen sagte Finanzvorstand Thomas Kusterer am Freitag in Karlsruhe, das Unternehmen halte an seiner Prognose fest, dass sich der Rückgang beim Betriebsergebnis (angepasstes EBITDA) im Gesamtjahr auf fünf Prozent begrenzen lasse. "Der Blick auf das erste Halbjahr zeigt allerdings, dass wir uns dafür noch etwas ins Zeug legen müssen."

So ging diese Kenngröße im ersten Halbjahr um 9,9 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurück. Unterm Strich wies EnBW einen hohen Verlust von 735,1 Millionen Euro aus. Im ersten Halbjahr 2013 war noch ein Gewinn von 190,5 Millionen Euro erzielt worden. Der Umsatz des drittgrößten deutschen Energiekonzerns sank von Januar bis Juni leicht um 1,6 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro.

Als Grund für den hohen Fehlbetrag nannte Kusterer Wertberichtigungen auf Kraftwerke im Umfang von etwa 1,2 Milliarden Euro. "Das ist ein bilanzieller Vorgang, der keinen Einfluss auf die operative Leistung oder die Finanzkraft des Unternehmens hat", betonte das Vorstandsmitglied. Wegen der anhaltend sinkenden Preise im Großhandel mit Strom habe sich die Ertragssituation der Kraftwerke deutlich verschlechtert: "Die Margen decken nicht mehr die Kosten."

Die EnBW werde sich jetzt weiter auf ihre Strategie mit Zieleinlauf im Jahr 2020 konzentrieren, sagte Kusterer. Dazu gehört der Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder. Als Beispiel nannte der Manager die Breitband-Telekommunikation, die gut angelaufen sei.

Die für dieses Jahr beschlossene Sparvorgabe mit einem Volumen von 750 Millionen Euro werde erreicht, sagte Kusterer. Die auch für die nächsten Jahre geplanten Maßnahmen zur Verringerung von Kosten werden nach seinen Angaben nicht ohne Auswirkungen auf den Personalbestand bleiben. Zur Jahresmitte beschäftigte der Konzern 19 926 Mitarbeiter. Betriebsbedingte Kündigungen hat EnBW ausgeschlossen. "Wir sind mit unserer Neuausrichtung noch nicht am Ziel", sagte Kusterer, "aber auf gutem Kurs."

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