Anleger gehen auf Nummer sicher: Dax fällt unter 9000 Punkte

Frankfurt/Main · Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben nach drei Tagen mit teils kräftigen Gewinnen vor dem Wochenende Kasse gemacht.

Sie setzen auf Sicherheit: Mit dem Ergebnis des europäischen Bankenstresstests und der Zinssitzung der US-Notenbank Fed werfen zwei wichtige Ereignisse ihre Schatten voraus. Der besser als erwartete GfK-Konsumklimaindex half den Aktien nicht.

Der Dax pendelte immer wieder um die Marke von 9000 Punkten und ging schließlich mit einem Minus von 0,66 Prozent bei 8987,80 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht gelang dem deutschen Leitindex damit wieder ein Anstieg um 1,6 Prozent.

Den Nebenwerte-Indizes fehlte ebenfalls die Kraft für weitere Gewinne: Der MDax sank um 0,44 Prozent auf 15 624,81 Punkte. Der TecDax verlor ebenfalls 0,44 Prozent und schloss damit bei 1204,31 Punkten.

Nach dem Ausverkauf zwischen Mitte September und Mitte Oktober und dem dann erneut raschen Dax-Anstieg um 700 Punkte "verträgt es der Markt" laut Daniel Saurenz von Feingold Research, "sich erst einmal einige Tage zu setzen und um die Marke von 9000 Punkten zu pendeln". Beruhigend sei zugleich, dass die jüngst spürbare Angst wieder aus dem Markt gewichen sei und die Investoren zwar vorsichtig, aber nicht hysterisch agierten.

Vor den Bankenstresstest-Ergebnissen, die die Europäische Zentralbank (EZB) am Sonntag veröffentlicht, standen an diesem Tag eher andere Themen im Fokus. So rutschten die Aktien des Chemiekonzerns BASF nach durchwachsenden Quartalszahlen und gesenkten Zielen für 2015 mit minus 3,17 Prozent an das Dax-Ende.

Die Telekom-Papiere gewannen an der Index-Spitze 2,57 Prozent und profitierten von bislang erfreulich ausgefallenen Geschäftsberichten von Wettbewerbern wie etwa Orange. Das könnte als Zeichen gesehen werden, dass sich der europäische Mobilfunkmarkt wieder erholt, sagte ein Analyst.

Ansonsten richtete sich der Blick auf einige Unternehmen aus dem Kleinwerte-Index SDax. Beim Pharmaunternehmen Biotest sorgten überzeugende Studienergebnisse für einen Kurssprung von 7,06 Prozent. Das bedeutete den ersten Platz im Index. Die Puma-Aktien schlossen nach Umsatzzahlen nahezu auf Vortagesniveau.

Der Börsengang von TLG Immobilien verlief schleppend. Einem anfänglichen Sprung der Aktie auf 11,05 Euro folgte schnell die Ernüchterung. Bei 10,75 Euro und damit auf dem Niveau des Ausgabepreises beendeten die Titel der Immobiliengesellschaft den Tag. Dabei hatte dieser bereits am unteren Ende der Preisspanne gelegen, die bis 13,75 Euro gereicht hatte.

Mit Blick auf die Börsen in Europa und den USA ging es auch für den EuroStoxx 50 abwärts. Der Eurozonen-Leitindex sank um 0,46 Prozent auf 3030,37 Punkte. Verluste wurden auch in Paris und London gemacht. In den USA rückte der Dow Jones an der Wall Street zum europäischen Handelsschluss um 0,4 Prozent vor, die Nasdaq-Indizes um 0,3 Prozent.

Am deutschen Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,73 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 137,74 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,09 Prozent auf 150,36 Punkte zu. Der Kurs des Euro stieg zuletzt wieder leicht auf 1,2671 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2659 (Donnerstag: 1,2669) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7900 (0,7893) Euro.

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