Dax-Anleger halten sich vor Osterpause zurück

Frankfurt/Main · Vorösterliche Ruhe am deutschen Aktienmarkt: Den Dax hat am Gründonnerstag nichts aus der Reserve locken können.

 Ein Börsenhändler spiegelt sich im Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen

Ein Börsenhändler spiegelt sich im Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). Foto: Fredrik von Erichsen

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Nach dem starken ersten Quartal mit einem Gewinn von 22 Prozent von Januar bis März übten sich die Anleger in Zurückhaltung, zumal am Karfreitag der wichtige US-Arbeitsmarktbericht für den März ansteht. Hierauf können die Akteure wegen der Feiertage erst am Dienstag nach Ostern reagieren.

Zum Schluss verlor der deutsche Leitindex 0,28 Prozent auf 11 967,39 Punkte - für die feiertagsbedingt verkürzte Handelswoche verbuchte er indes einen bescheidenen Kursgewinn von 0,83 Prozent. "Die Aktienbörsen gönnten sich nach der Rekordjagd im März in der Karwoche eine Verschnaufpause", kommentierten die Experten der Landesbank Baden-Württemberg die zuletzt lustlose Entwicklung. Der Kursgipfel dürfte aber noch nicht erreicht sein, vermuteten sie mit Blick auf die anhaltende Geldschwemme der Notenbanken.

Für den MDax der mittelgroßen Konzerne ging es am Gründonnerstag um 0,09 Prozent auf 20 859,54 Zähler nach oben. Der Technologie-Index TecDax trat mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 1614,24 Punkte auf der Stelle. Der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, zeigte sich mit einem Anstieg von 0,01 Prozent auf 3715,27Punkte ebenfalls kaum bewegt. In Paris und London schafften die nationalen Indizes moderate Gewinne, während der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende ebenfalls etwas zulegte.

Die amerikanischen Jobdaten spielen eine wichtige Rolle für das Wann und Wie der von der US-Notenbank Fed avisierten Zinswende, also der ersten Erhöhung der Leitzinsen nach der Finanzkrise. Die jüngsten Signale waren gemischt: Während die vom Dienstleister ADP erhobenen Daten der neu geschaffenen Stellen im Privatsektor tags zuvor enttäuscht hatten, zeugten aktuelle Wochendaten der Regierung nun von überraschend wenigen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe.

Wenig Reaktion zeigten die deutschen Autowerte auf die Absatzzahlen in Deutschland und den USA für März. Einzig die Daimler-Aktien fielen auf, sie wurden allerdings mit einem Dividendenabschlag von 2,45 Euro gehandelt.

Mehr Spuren in den Kursen hinterließen Analystenkommentare: So gehörten die Papiere der Lufthansa mit minus 2,57 Prozent zu den größten Verlierern im Dax. Zwar könnte die größte deutsche Fluggesellschaft von den niedrigen Ölpreisen profitieren, schrieb Barclays-Analyst Oliver Sleath. Die zunehmende Unsicherheit in den aktuellen Tarifkonflikten sowie die Sorgen über Ergebnisentwicklung, Rendite und Kapazitäten belasteten aber.

Die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere fiel von 0,15 Prozent am Vortag auf 0,14 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,02 Prozent auf 140,64 Punkte. Für den Bund-Future ging es um 0,16 Prozent auf 158,63 Punkte nach unten. Der Euro kostete zuletzt 1,0871 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs noch auf 1,0830 (Mittwoch: 1,0755) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,9234 (0,9298) Euro.

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