CeBIT gestartet: Kanzlerin erhält neues Computer-Handy

Hannover · Vernetzte Autos, Start-Ups und ein Computer-Handy für die Kanzlerin: Die CeBIT sucht Anschluss an den schnellen Puls der IT-Branche. Zum Publikumsstart der weltgrößten Hightech-Computermesse warb die Bundesregierung für eine "Gründungskultur" in Deutschland.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht bei der Eröffnungsfeier der weltweit größten Computermesse CeBIT. Foto: Jochen Lübke

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht bei der Eröffnungsfeier der weltweit größten Computermesse CeBIT. Foto: Jochen Lübke

Foto: DPA

Die Deutsche Telekom und BMW machen zusammen den nächsten Schritt für schnelles Internet im Auto. Und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekam bei ihrem traditionellen Messerundgang ein Hochsicherheits-Smartphone präsentiert, mit dem sie endlich das Internet unterwegs nutzen könnte wie alle anderen Bürger auch.

Besonders bei der Finanzierung müssen sich Firmengründer in Deutschland mehr anstrengen als in anderen Ländern, wo Risikokapital für eine neue Geschäftsidee einfacher zu haben ist. "Die Möglichkeiten für junge Unternehmen, an Kapital zu kommen und damit ein Business zu starten, sind in Deutschland herausfordernder als in anderen Ländern", sagte IBM-Deutschlandchefin Martina Koederitz.

Das hat auch Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) erkannt. Unternehmensgründer finanzierten ihre Ideen oft aus eigener Tasche oder mit Hilfe von Verwandten, sagte er auf der CeBIT. Rösler forderte deutsche Investoren zu mehr Mut auf. "Wir brauchen eine größere, eine stärker ausgeprägte Kultur auch von der Bereitstellung von Risikokapital in Deutschland", sagte er. Zahlen des Branchenverbands Bitkom zeigen, dass Investitionen von Wagniskapital im vergangenen Jahr leicht zurückgingen. Demnach wurden 2012 gut 240 Millionen Euro als Wagniskapital in IT-Unternehmen investiert.

Merkel läutete den Messebetrieb am Dienstag mit dem traditionellen Rundgang gemeinsam mit dem polnischen Premier Donald Tusk ein. Polen ist dieses Jahr Partnerland der Hightech-Messe, auf der bis kommenden Samstag fast 4100 Aussteller aus 70 Ländern ihre Technik und Ideen präsentieren. Top-Thema unter dem Motto "Shareconomy" - einem Kunstwort aus den englischen Begriffen für Teilen ("Share") und Wirtschaft ("Economy") - ist der Austausch von Produkten und Ressourcen mit Hilfe des Internets. Die Devise ist teilen statt besitzen.

Die Kanzlerin soll voraussichtlich zum Sommer erstmals ein hochsicheres Smartphone bekommen. Zur Auswahl stehen das Gerät von Blackberry und dem Düsseldorfer Sicherheits-Spezialisten Secusmart, das sie in Hannover in der Hand hielt, sowie eine Lösung der Telekom-Tochter T-Systems auf Basis von Samsungs Galaxy. Merkel schien am Dienstag interessiert, ließ sich Funktionen wie E-Mail vorführen und probierte auch selbst aus, wie man zwischen dem privaten und dem besonders geschützten geschäftlichen Bereich wechseln kann.

BMW will zusammen mit der Telekom-Tochter T-Systems das schnelle Internet in seine Fahrzeuge bringen. Von Sommer an soll ein großer Teil der BMW-Fahrzeuge beim Autovermieter Sixt einen Hotspot mit dem superschnellen Datenfunk LTE bekommen. Daran können bis zu acht Geräte über WLAN angeschlossen werden und online gehen. Allerdings deckt LTE Deutschland bisher bei weitem nicht flächendeckend ab. Auf der Autobahn ist oft schon eine UMTS-Datenverbindung ein Problem. Die Zahl der CeBIT-Aussteller ging zwar um 161 auf 4079 teilnehmende Unternehmen zurück, im Vergleich zu Einbrüchen vor einigen Jahren blieb sie damit aber relativ stabil. Im vergangenen Jahr kamen zur CeBIT 319 000 Besucher. Neben kleinen Start-up-Unternehmen mit pfiffigen Gründern sind auch viele Branchengrößen, Bundesbehörden sowie Firmen aus dem Sicherheitsbereich vertreten. Pech hatte Bundeskanzlerin Merkel bei einer dieser Firmen, die für sensible Bereiche wie etwa auf Flughäfen Zugangsschneisen per Handabdruck anbietet. Sie hatte beim Test kein glückliches Händchen: Ihr wurde der Zutritt verwehrt.

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