Allianz-Aktionäre verabschieden Chef Diekmann mit Lob

München · München (dpa) - Mit einem glänzenden Abschlusszeugnis von den Aktionären hat sich Allianz-Chef Michael Diekmann nach zwölf Jahren an der Spitze des Versicherungsriesen verabschiedet.

 Die Allianz ist mit einem Gewinnplus ins Jahr gestartet. Foto: Andreas Gebert

Die Allianz ist mit einem Gewinnplus ins Jahr gestartet. Foto: Andreas Gebert

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Bei der Hauptversammlung in München trat Diekmann zum letzten Mal als Vorstandschef auf. Von Donnerstag (7. Mai) an übernimmt Nachfolger Oliver Bäte als zehnter Chef in der Geschichte der Allianz das Ruder.

Die Hauptversammlung in der Münchner Olympiahalle glich einer Abschiedsfeier für Diekmann: Etliche Aktionäre lobten den 60-Jährigen für seine Leistung und bescheinigten ihm glänzende Arbeit. Auch Aufsichtsratschef Helmut Perlet sprach von einer hervorragenden Bilanz. "Sie übergeben dieses Unternehmen in einer ausgezeichneten Verfassung." Zur guten Stimmung trugen auch Rekordzahlen für das Jahr 2014 und die mit 6,85 Euro höchste Dividende aller Zeiten bei. "Sie haben sich um die Allianz verdient gemacht", sagte Aktionärsvertreterin Daniela Bergdolt.

Auch der Start in 2015 ist gut gelaufen: Trotz Sturm "Niklas" legte der Überschuss der Allianz im ersten Quartal um elf Prozent auf gut 1,8 Milliarden Euro zu. Diekmann sieht den Konzern damit auf Kurs für das Jahresziel von mindestens 10 Milliarden Euro operativem Gewinn. Bäte muss nun dafür sorgen, dass dieses Ziel erreicht wird. Der 50-Jährige stellte sich den Aktionären in wenigen Sätzen vor: Er lebe mit seiner Familie in Köln und wolle dort auch bleiben - auch wenn er München liebe.

Viel Zeit in der Heimat wird er in seinem neuen Amt aber ohnehin nicht haben: Eine seiner größten Baustellen bleibt der US-Vermögensverwalter Pimco, der nach einem Führungswechsel immer noch unter Mittelabflüssen leidet und Diekmann in den vergangenen Monaten viel Arbeit gemacht hat.

Der Manager hatte den Chefposten bei der Allianz im Jahr 2003 zu einer schwierigen Zeit übernommen. Unter seiner Regie trennte sich der Konzern von der glücklosen Tochter Dresdner Bank und überstand die Finanzkrise damit weitgehend unbeschadet. Auch den Verkauf des verlustreichen Privatkundengeschäfts der US-Tochter Fireman\x{2019}s Fund brachte Diekmann in seinen letzten Monaten an der Spitze noch unter Dach und Fach. "Es war intensiv, aber es hat immer Spaß gemacht", sagte er vor tausenden Aktionären. Mit etwas Abstand wird er voraussichtlich übernächstes Jahr die Spitze des Allianz-Aufsichtsrats übernehmen.

Die Allianz hatte den Führungswechsel bereits im vergangenen Jahr eingeleitet und Bäte zum neuen Chef gewählt. Hoffnungen auf den Posten hatte sich auch der Allianz-Deutschland-Chef Markus Rieß gemacht. Er ging aber leer aus und wechselt nun zum schärfsten Konkurrenten Ergo. Diekmann sieht das gelassen: Viele Manager an der Spitze anderer Versicherungen kämen von der Allianz.

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