Postbank-Beschäftigte starten mit unbefristeten Streiks

Bonn · Im festgefahrenen Tarifkonflikt bei der Postbank haben die ersten unbefristeten Streiks begonnen. Der Ausstand startet am Montag (20. April) im Filialbereich Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie in Teilen Thüringens.

 Postbank-Kunden aufgepasst: Die Filialen in Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie in Teilen von Brandenburg und Thüringen sind geschlossen. Foto: Martin Gerten

Postbank-Kunden aufgepasst: Die Filialen in Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie in Teilen von Brandenburg und Thüringen sind geschlossen. Foto: Martin Gerten

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"Das wird der erste Schwerpunkt sein", sagte Verdi-Sprecher Christoph Schmitz. In den darauffolgenden Tagen sollen die Streiks nach und nach gesteigert und auf ganz Deutschland ausgeweitet werden.

Der unbefristete Streik werde deutlichere Auswirkungen haben als die Warnstreiks, betonte Verdi. "Wir bitten die Kundinnen und Kunden der Postbank um Verständnis dafür, dass sie ab der kommenden Woche vielfach vor geschlossenen Türen der Postbank-Filialen stehen werden."

Hintergrund des Konflikts sind aus Sicht von Verdi fehlende Angebote zum Kündigungsschutz und die unklaren Perspektiven bei der Tochtergesellschaft der Deutschen Bank. Spekulationen über einen möglichen Verkauf oder Teilverkauf beziehungsweise der Platzierung eines größeren Aktienpaketes der Postbank an der Börse haben Befürchtungen über einen Stellenabbau ausgelöst.

Zum Kündigungsschutz sagte Verhandlungsführer Christoph Meister: "Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber, ein Angebot zum Kündigungsschutz vorzulegen, führt zu einer hohen emotionalen Belastung der Beschäftigten in den Unternehmen und kanalisiert sich in einer großen Entschlossenheit, einen Kündigungsschutz durchzusetzen. Wir erwarten gerade in der jetzigen Situation, dass die Deutsche Bank zu ihren Beschäftigten steht und die Veränderungen mit ihnen und nicht gegen sie umsetzt. Dieses Signal der Wertschätzung ist längst überfällig."

Verdi fordert deshalb für die über 9000 Mitarbeiter eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis 2020 sowie fünf Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Das lehnt der Arbeitgeber ab.

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