Beliebte Mischfonds: Selbst mixen ist oft günstiger

Frankfurt/Main · Mischfonds sind bei Anlegern beliebt. Doch sie haben auch ihren Preis. Darauf weist die die Stiftung Warentest hin.

 Mischfonds sind für Anleger bequem. Doch sie sind auch relativ teuer. Foto: Franziska Gabbert

Mischfonds sind für Anleger bequem. Doch sie sind auch relativ teuer. Foto: Franziska Gabbert

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Nach Angaben des Fondsverbandes BVI führten Mischfonds im abgelaufenen Quartal die Absatzliste bei den Publikumsfonds mit großem Abstand an: Insgesamt 13,5 Milliarden Euro flossen bis Ende März in diese Produkte, während Aktienfonds 6,8 Milliarden Euro an neuen Mitteln einsammelten. In reine Rentenfonds investierten Anleger 5,4 Milliarden Euro. Der Grund für die Beliebtheit: Mischfonds kombinieren sichere Zinspapiere und riskantere Aktien bequem in einem Produkt. Damit eignen sie sich auch für Anleger, die auf Sicherheit setzen, aber die Chancen der Aktienmärkte nutzen wollen.

Doch diese Strategie hat auch ihren Preis: Mischfonds sind relativ teuer, wie die Stiftung Warentest in der Zeitschrift "Finanztest" (Heft 6/2015) berichtet. Die jährlichen Verwaltungskosten sprengen oft die Zwei-Prozent-Marke. Hinzu kommen oft noch Erfolgsgebühren, die es bei dieser Fondskategorie offenbar recht häufig gibt. Ein weiterer Minuspunkt: Kaum ein von den Experten untersuchter Fonds schaffte es in den vergangenen fünf Jahren, den Vergleichsindex zu schlagen.

Es gibt aber eine Lösung: Anleger können sich einen Mischfonds mit relativ wenig Aufwand selbst bauen, indem sie Aktien- und Renten-ETFs kaufen. Diese sind weit günstiger als gemanagte Fonds. Drei Schritte zum persönlichen Mischfonds:

Depot einrichten: ETFs werden an der Börse gehandelt. Um einen solchen Fonds zu kaufen, brauchen Anleger also ein Wertpapierdepot. Das kann sowohl bei einer Filial- als auch bei einer Direktbank eingerichtet werden, wobei Online-Depots oft preiswerter sind.

Risikoprofil festlegen: Wie viel Risiko will ich eingehen? Diese Frage muss sich jeder Anleger selbst beantworten. Vorsichtige Anleger investieren nur etwa 25 Prozent in Aktien, den Rest in Anleihen. Ausgewogene Anleger wählen eine 50/50 Mischung, und risikobereite können auch 75 Prozent in Aktien investieren.

Fonds kaufen: Für den sicheren Teil empfehlen die Experten von "Finanztest" Rentenindexfonds, die schwerpunktmäßig auf Euro-Staatsanleihen setzen. Denn hier gibt es kein zusätzliches Währungsrisiko. Für den Aktienanteil ist ein ETF auf den MSCI World Index ratsam. Denn in diesem Index versammeln sich etwa 1600 Aktiengesellschaften aus der ganzen Welt.

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