Folgen des starken Franken Schweiz stellt sich auf Kurzarbeit ein

BERN · Als Folge des Wertverlustes des Euro gegenüber dem Franken stellt sich die Schweiz auf Kurzarbeit in exportabhängigen Unternehmen ein. Betroffene Arbeitnehmer werden entschädigt, wie die Regierung in Bern am Dienstag mitteilte.

Durch entsprechende gesetzliche Maßnahmen wolle Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann verhindern, dass Jobs verloren gehen, berichtete die Schweizer Nachrichtenagentur SDA.

Die Arbeitslosenversicherung wurde angewiesen, Arbeitsausfälle, die auf Devisenschwankungen zurückzuführen sind, als anrechenbar zu akzeptieren. Die Schweizerische Nationalbank hatte am 15. Januar überraschend den von ihr drei Jahre zuvor eingeführten Mindestkurs zum Euro von 1,20 Franken ersatzlos aufgehoben. Daraufhin sackte der Euro unter einen Franken ab, später pegelte er sich bei 1:1 ein.

Da der größte Teil der Schweizer Exporte - von Schokolade und Käse über Uhren bis zu Fahrzeugteilen, Maschinen und Ausrüstungen - in den Euroraum geht, befürchten Unternehmen starke Einnahmeverluste. Schweizer Produkte werden durch den starken Franken im Euroraum teurer. Das kann die Nachfrage dämpfen. Vertreter der Wirtschaft fordern Hilfen der Regierung. Diskutiert wird neben Kurzarbeit auch über Lohnverzicht. Derzeit beträgt die Arbeitslosenquote in der Schweiz lediglich 3,4 Prozent.

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