Desertec macht kleiner weiter

Rom · Das Wüstenstrom-Projekt Desertec soll nur noch in kleinerem Rahmen fortgeführt werden. Die Desertec-Industrie-Initiative (DII) teilte in Rom mit, man werde sich fortan auf Dienstleistungen für die Gesellschafter bei konkreten Projekten im Nahen Osten und in Nordafrika konzentrieren.

Zu den Gesellschaftern der neuen DII gehören demnach der Stromerzeuger RWE, der saudi-arabische Energiekonzern Acwa Power und der chinesische Netzbetreiber SGCC.

Die Desertec-Initiative war vor fünf Jahren mit dem Ziel gestartet, Sonnen- und Windenergie in den nordafrikanischen Wüsten zu erzeugen und ab dem Jahr 2050 rund 15 Prozent des europäischen Strombedarfs zu decken. Die neuen Kraftwerke und Hochspannungstrassen sollten 400 Milliarden Euro kosten. Aber die offene Finanzierung, die politischen Umbrüche und Bürgerkriege in der Region, der Ausbau der Wind- und Solarenergie in Deutschland und zuletzt der Absprung wichtiger Gesellschafter wie Siemens, Bosch, Eon oder Bilfinger ließen die Verwirklichung der Vision immer weiter in die Ferne rücken.

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