Dax geht am letzten Handelstag die Puste aus

Frankfurt/Main · Zum Jahresende ist dem Dax am Freitag doch noch die Puste ausgegangen. An dem verkürzten letzten Handelstag dieses Jahres büßte der deutsche Leitindex 0,57 Prozent auf 7612,39 Punkte ein, nachdem er allein seit Mitte November ohne größere Atempause um gut 10 Prozent geklettert war.

In der Jahresbilanz bedeutete dies aber einen Zuwachs von 29,06 Prozent. Das war das größte Plus seit 2003. Der MDax sank an diesem Freitag um 0,52 Prozent auf 11 914,37 Punkte. Der TecDax verlor 0,25 Prozent auf 828,11 Punkte.

Der MDax legte auf Jahressicht sogar um 33,90 Prozent zu, nachdem er Mitte Dezember bei 12 103 Punkten ein Rekordhoch erklommen hatte. Beim TecDax stand ein Jahresplus von 20,88 Prozent zu Buche.

Am Freitag konzentrierten sich Anleger weltweit auf die USA. Es gehe um die Frage, ob die Fiskalklippe durch eine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern noch umschifft werden kann oder ob zum Jahreswechsel das gefürchtete Sparprogramm im US-Haushalt automatisch eingeleitet wird, schrieb Analyst Tobias Reichert vom Broker IG in einem Kommentar. Bisher gab es keinen Hinweis, dass Regierung und Opposition aufeinander zugehen.

Im nachrichtenarmen Umfeld zwischen den Jahren legten vor allem Porsche-Aktien mit einem Sprung um 6,25 Prozent zu. Vor einem New Yorker Gericht errang die Porsche SE am Donnerstag einen Etappensieg: Ein Berufungsgericht entschied, dass New York nicht der richtige Gerichtsstand für die Beurteilung der Ansprüche von Hedgefonds sei. Diese werfen der Porsche SE Betrug und ungerechtfertigte Bereicherung bei der versuchten VW-Übernahme vor.

Auf Jahressicht waren die Aktien des Automobilzulieferers und Dax-Wiederaufsteigers Continental mit einem Plus von 82,12 Prozent der größte Gewinner im Leitindex. Den zweiten Platz sicherten sich die Papiere von Lanxess mit einem Aufschlag von 65,67 Prozent. Der Spezialchemiekonzern ist seit September erstmals im Leitindex vertreten. Die Lufthansa-Aktien kletterten an dritter Stelle um 55,04 Prozent. Am Dax-Ende verloren die Eon-Aktien 15,48 Prozent. Sie hatten 2012 unter den Folgen der Energiewende gelitten.

Klarer Favorit der Anleger im MDax waren die Aktien des Bezahlsenders Sky Deutschland, die 2012 mit einem Plus von 193,95 Prozent von Übernahmespekulationen profitierten. Die Titel des Dax-Absteigers Metro verloren hingegen am Index-Ende 25,53 Prozent. An der TecDax-Spitze kletterten die Papiere des Pharmazulieferers Sartorius um 89,44 Prozent. Schlusslicht waren die Anteilsscheine von Solarworld mit minus 67,42 Prozent. Das Unternehmen hatte die Krise in der Solarbranche besonders deutlich zu spüren bekommen.

Der EuroStoxx 50 verlor zuletzt 1,00 Prozent auf 2633,36 Punkte. Die Börsen in Paris und London gaben ebenfalls nach.

Am deutschen Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,07 Prozent am Vortag auf 1,01 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,28 Prozent auf 135,11 Punkte. Der Bund Future legte um 0,18 Prozent zu auf 145,68 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3183 (Donnerstag: 1,3266) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7586 (0,7538) Euro.

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