Bananenstreit nach 20 Jahren beigelegt

Genf · Der seit fast zwei Jahrzehnten andauernde Streit um EU-Einfuhrzölle auf Bananen aus Ländern Lateinamerikas ist endgültig beigelegt. Nach einer grundsätzlichen Einigung im Jahr 2009 wurden bei der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf die rechtskräftig unterzeichneten Vertragsdokumente ausgetauscht.

 Fast 20 Jahre wurde bei der Welthandelsorganisation um Einfuhrzölle der EU für Bananen gerungen. Nun ist der Streit um die beliebten krummen Dinger endgültig beigelegt. Foto: Jens Kalaene

Fast 20 Jahre wurde bei der Welthandelsorganisation um Einfuhrzölle der EU für Bananen gerungen. Nun ist der Streit um die beliebten krummen Dinger endgültig beigelegt. Foto: Jens Kalaene

Foto: DPA

Diese sei für alle Beteiligten ein "wahrhaft historischer Moment", erklärte WTO-Generaldirektor Pascal Lamy am Donnerstag bei einer Zeremonie in Genf. Damit sei ein aus WTO-Sicht illegales Importregime für Bananen überwunden worden. Der Einigung gemäß fallen die Zölle für die Einfuhr von Bananen aus elf Ländern Lateinamerikas nach Europa stufenweise bis 2017 auf 114 Euro je Tonne. 2009 lag der Zoll noch bei 148 Euro, in diesem Jahr bei 136 Euro.

Seit Anfang der 1990er Jahre hatten die lateinamerikanischen Länder gegen die EU-Bestimmungen zu Bananenimporten gekämpft, die nach ihrer Ansicht die Einfuhr der Früchte aus den sogenannten AKP-Staaten - Afrika, Karibik und die Pazifikregion - unerlaubt bevorzugten. Nachdem die WTO im Sinne der lateinamerikanischen Exporteure entschieden hatte, dauerte es mehrere Jahre, bis sich 2009 beide Seiten unter Beteiligung der USA grundsätzlich einigten.

Das "Genfer Bananenabkommen", das nun in Kraft tritt, erlaubt allerdings auch weiterhin gewisse Hilfsmaßnahmen der EU für Bananenproduzenten aus dem vergleichsweise ärmeren AKP-Raum. So dürfen Ausgleichszahlungen von bis zu 200 Millionen Euro erfolgen.

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WTO-Mitteilung

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