Motorola plant Datenuhr

Barcelona · Motorola will einen neuen Anlauf im Geschäft mit Computeruhren machen. Das Gerät solle später in diesem Jahr auf den Markt kommen, kündigte Manager Rick Osterloh auf dem Mobile World Congress in Barcelona an.

 Beim der neuen Uhr will sich Motorola auf Design und Batterielaufzeit konzentrieren. Foto: Bernd Settnik

Beim der neuen Uhr will sich Motorola auf Design und Batterielaufzeit konzentrieren. Foto: Bernd Settnik

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Der Handy-Konzern hatte bereits Ende 2011 die Smartwatch MotoACTV herausgebracht, die jedoch kein Hit wurde. Beim neuen Versuch wolle sich Motorola auf Design und Batterielaufzeit konzentrieren, sagte Osterloh am Dienstagabend.

Außerdem soll im zweiten Quartal auch in Westeuropa die Online-Plattform MotoMaker starten, auf der Käufer des Smartphones Moto X das Aussehen ihres Geräts gestalten können. Sie war seit der Markteinführung des Telefons im August vergangenen Jahres nur in den USA verfügbar.

Bei MotoMaker kann man derzeit zum Beispiel eine von 22 verschiedenen Gehäuse-Rückseiten aussuchen. Am populärsten seien die vier Varianten aus echtem Holz: Für sie entscheide sich rund ein Viertel der Kunden, sagte Osterloh.

Das Moto X, das in Texas zusammengebaut wird, sollte für Motorola die Wende nach mehreren schwachen Jahren einläuten. Doch der Marktanteil in den USA lag im vierten Quartal weiter unter zehn Prozent, wie die Marktforschungsfirma NPD Group ermittelte. Das Geschäft wird dort von Apple mit dem iPhone und Samsung beherrscht.

Motorola gehörte zuletzt zu Google, der Internet-Konzern kündigte aber Ende Januar den Verkauf des Handy-Pioniers an den chinesischen PC-Hersteller Lenovo für knapp drei Milliarden Dollar an. Danach könnte sich Osterloh auch einen Vorstoß auf den boomenden chinesischen Markt vorstellen: "Als Teil von Google war es sehr schwer, Geschäfte in China zu machen. Als Teil von Lenovo sind wir in einer ganz anderen Situation."

Die Motorola-Smartphones werden weiterhin ausschließlich mit dem Google-Betriebssystem Android laufen, sagte der für Software zuständige Manager Steve Horowitz. "Google wollte, dass wir erfolgreich sind, war aber nicht darauf angewiesen", beschrieb er das Verhältnis zum bisherigen Mutterkonzern. Google hatte Motorola für 12,5 Milliarden Dollar gekauft. Als ein zentraler Grund dafür wurde das große Patent-Portfolio angegeben. Das behält Google auch beim Verkauf von Motorola an Lenovo.

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