Angriff auf Polizeihauptquartier in Dallas Wut über entzogenes Sorgerecht - Vater erschossen

DALLAS · Dramatische Stunden in Dallas: Ein Mann feuert Dutzende Male auf ein Polizeigebäude und legt mehrere Bomben. Schließlich wird er von einem Scharfschützen getötet.

Anscheinend aus Wut und Verzweiflung über das entzogene Sorgerecht für sein Kind hat ein Mann das Polizeihauptquartier der texanischen Stadt Dallas angegriffen. Er gab mindestens 40 Schüsse ab, hinterließ zwei Bomben und verwandelte auch sein Auto in eine Sprengfalle, bevor ihn ein Scharfschütze tötete. Vorhergehende Versuche, den Mann zur Aufgabe zu bewegen, seien gescheitert, berichtete die Polizei.

Der Polizeichef bezeichnete es als ein Wunder, dass kein Polizist bei der Attacke zu Schaden gekommen sei. Der 35-Jährige traf Fensterscheiben, Wände, Möbelstücke und mehrere vor dem Gebäude geparkte Streifenwagen. US-Medienberichten zufolge war er anscheinend psychisch krank und in der Vergangenheit mehrere Male wegen Gewaltanwendung bei Familienstreitigkeiten festgenommen worden.

Im April wurde dem Mann laut "Dallas Morning News" das Sorgerecht für seinen Sohn entzogen. Bei Verhandlungen mit Polizisten nach dem Angriff habe er dafür die Polizei verantwortlich gemacht, bestätigte der Polizeichef von Dallas, David Brown. Die Richterin im Sorgerechtsstreit, Kim Cook, sagte dem Sender CNN, dass er auch wiederholt Drohungen gegen sie ausgestoßen habe.

Brown zufolge fuhr der Mann am Samstagmorgen kurz nach Mitternacht in einem gepanzerten Wagen vor dem Hauptquartier vor und begann mit einer halbautomatischen Waffe zu feuern. Klar sei: "Er wollte Polizeibeamte töten", sagte Brown. Dann raste der Mann davon, verfolgt von Polizisten.

Das Fahrzeug wurde schließlich auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants gestellt. Er habe damit gedroht, die Polizisten in die Luft zu jagen und sei dann durch die Windschutzscheibe seines Autos erschossen worden. Roboter detonierten später zwei Sprengsätze in dem Fahrzeug.

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