Feiertag Alles rund um Christi Himmelfahrt

Bonn · Christi Himmelfahrt wird seit vielen Jahrhunderten gefeiert - traditionell 40 Tage nach Ostern und zehn Tage vor Pfingsten. Doch wie wurde aus dem Kirchenfest eigentlich Vatertag? Und wo kann man am Donnerstag mit der Familie hin? Wir haben die Fakten zusammengetragen.

 Christi-Himmelfahrt-Gottesdienstes unter dem Kreuz auf dem 98. Deutschen Katholikentag in Mannheim.

Christi-Himmelfahrt-Gottesdienstes unter dem Kreuz auf dem 98. Deutschen Katholikentag in Mannheim.

Foto: Thomas Lohnes/dapd

Was bedeutet Christi Himmelfahrt?

Die katholische Kirche feiert 40 Tage nach Ostern die "Aufhebung" Jesu in den Himmel. Seit dem 4. Jahrhundert feiern Christen an diesem Tag die sogenannte Himmelfahrt, zuvor wurde das Fest mit der Pfingstfeier verbunden. Wörtlich verstehen darf man das Wort "Himmelfahrt" dabei nicht: Im kirchlichen Sinne wird damit die Erhöhung Jesu in die Nähe Gottes beschrieben. In vorwiegend katholischen Gegenden werden an Himmelfahrt Prozessionen veranstaltet, bei denen die Gläubigen für ein gutes Erntejahr beten. Diese Flurumgänge gehen wohl ursprünglich auf den Gang der Jünger auf einen Berg in Galiläa zurück, den Jesus ihnen genannt hatte, um dort den Sendungsauftrag zu empfangen.

Seit wann und wo ist Christi Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag?

Seit den 1930er Jahren ist die "Aufhebung" ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland. Gleiches gilt für die Schweiz, Österreich sowie Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Grönland, Haiti, Indonesien, Island, Kolumbien, Liechtenstein, Luxemburg, Madagaskar, Namibia, Niederlande, Norwegen und Schweden. In Polen wurde Christi Himmelfahrt hingegen als Feiertag gestrichen, ebenso in Italien, wo seit einigen Jahren über die Rückkehr des freien Arbeitstages ob der kirchlichen Bedeutung diskutiert wird.

Wie wurde Christi Himmelfahrt zum Männertag?

Weiter verbreitet als kirchliche Traditionen ist der weltliche Brauch des Vatertags. Seit dem 19. Jahrhundert ziehen in Deutschland Männer an ihrem Ehrentag in feucht-fröhlichen Bollerwagen-Konvois ins Grüne, erste Berichte solcher Touren gehen jedoch bereits ins 17. Jahrhundert zurück. Damals beklagten Geistliche, dass die Umzüge ihren religiösen Sinn verlieren und in Trinkgelagen endeten. Mit dem 19. Jahrhundert entwickelten sich in manchen Großstädten die ersten sogenannten "Schinkentouren" oder auch "Herrenpartien": Fuhrunternehmer organisierten Ausflugsfahrten mit Pferdefuhrwerken aufs Land. Frauen waren dabei nicht zugelassen. In den 1930er Jahren wurde in Holland der Himmelfahrtstag zum "Vatertag" als Gegenstück zum Muttertag propagiert. Diese Trend setzte sich in den folgenden Jahren durch und wird heute mit großer Beliebtheit auch in Deutschland begangen.

Was hat an Christi Himmelfahrt in Bonn geöffnet?

Wer den Feiertag statt mit den Kumpels lieber mit der Familie und weiblicher Begleitung verbringen möchte, dem steht bei vorhergesagtem Regenwetter eine ganze Palette an Türen und Toren offen. Die städtischen Museen laden zwischen 11 und 18 Uhr zum Besuch ein. Im Ernst-Moritz-Arndt-Haus ist zurzeit die Sonderausstellung "Bildschön zu sehen, das Haus hat zwischen 13 und 17 Uhr geöffnet. Wer lieber ins Schwimmbecken springen will, wird ebenfalls fündig. Das Frankenbad öffnet von 8 bis 16 Uhr, die Beuel Bütt von 8 bis 15 Uhr und das Hallenbad im Hardtbergbad von 8 bis 18 Uhr.

Geschlossen haben unterdessen das Stadtarchiv und Büchereien.

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