Die Geschichte von #buypens Wie ein Foto ein Leben ändern kann

Beirut · Ein Flüchtling aus Syrien steht auf einer Straße in Beirut und trägt seine Tochter erschöpft auf dem Arm, während er Stifte verkauft. Ein Isländer veröffentlicht ein Foto der beiden auf Twitter und änderte damit das Leben des Mannes.

 In Beirut verkaufte der Mann Stifte. Nun kann er nach einer Spendenaktion auf ein neues Leben hoffen.

In Beirut verkaufte der Mann Stifte. Nun kann er nach einer Spendenaktion auf ein neues Leben hoffen.

Foto: Screenshot Twitter

Der 35-jährige Abdul Halim versucht, mit dem Verkauf von Stiften in den Straßen der libanesischen Hauptstadt etwas Geld zu verdienen. Seine schlafende, vierjährige Tochter hält er auf seinem Arm. Der Vater scheint erschöpft. Der Isländer Gissur Simanarson sieht die beiden, fotografierte sie und twitterte das Foto.

Syrian father selling pens in the streets of #Beirut with his sleeping daughter #Lebanon#Syriapic.twitter.com/KOz4mjW1rd

Gissur Simonarson CN (@GissiSim) 25. August 2015Sein Tweet erreicht Menschen auf dem ganzen Planeten. Das Bild wird tausendfach geteilt. Unter dem Bild wird gefragt, wie man diesem Mann helfen kann. Einer schrieb, er würde am liebsten alle Stifte kaufen, die er in der Hand hält. Simanarson entscheidet sich nach diesen hilfsbereiten Antworten dazu, den Mann zu finden und ihm und seiner Tochter zu helfen. Er richtete den Twitteraccount @buy-pens ein, um die Suche mithilfe des Hashtags #BuyPens ("Kauft Stifte") besser zu koordinieren.

Und es funktioniert: Schon einen Tag später fand er heraus, wer der Mann war. Der 35-jährige Abdul Halim ist mit seinen insgesamt zwei Kindern aus Syrien in den Libanon geflohen und lebt jetzt in Beirut.

Ein neues Leben für Abdul Halim

Simonarson startete schließlich eine Crowdfunding-Kampagne, um 5000 Dollar für den alleinerziehenden Vater zu sammeln. Dieses Ziel wurde schnell erreicht, mehr als 144.000 US-Dollar konnten bereits gesammelt werden. Das Geld soll nun über eine Flüchtlings-Organisation überreicht werden.

Mit dem Geld will der Vater seinen Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen, auch seine Geschwister und Eltern in Syrien will er mit dem Geld unterstützen, sagte er gegenüber dem US-Sender NBC News.

Gissur Simanarson zeigte sich überwältigt davon, welche Resonanz seine Aktion erzielt. "Ich glaube, diese Kampagne beweist, dass wir unsere Menschlichkeit noch nicht verloren haben", twitterte er.

I think that this campaign proves that humanity is not lost just yet =) #BuyPens

Gissur Simonarson CN (@GissiSim) 27. August 2015

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