Tod im Parkhaus: Staatsanwalt fordert mehr als fünf Jahre Haft

Treier · Im Prozess um den Tod einer 74-Jährigen in einem Trierer Parkhaus hat die Staatsanwaltschaft fünf Jahre und drei Monate Haft für den Angeklagten gefordert.

Der 56-Jährige habe sich der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig gemacht, sagt Staatsanwalt Wolfgang Barrot am Freitag vor dem Landgericht Trier.

Er sei im August 2014 mit dem Auto der Frau losgefahren, als diese nahe der weit geöffneten Fahrertür stand. Die Tür prallte gegen einen Pfeiler und schnellte zurück: Die 74-Jährige stürzte und wurde so schwer verletzt, dass sie später starb.

Der 56-Jährige habe "unkalkulierbare Verletzungen" billigend in Kauf genommen, als er den fremden Wagen nach vorne setzte. Die Frau hatte versucht, den Mann daran zu hindern, mit ihrem Auto wegzufahren. Das Motiv für die mutmaßliche Tat bleibt offen. Der 56-Jährige hat im Prozess bislang geschwiegen.

Der Verteidiger des Angeklagten, Otmar Schaffarczyk, plädierte auf Freispruch. Es gebe keinen Beweis dafür, dass es so war, wie die Anklage es darstelle. Der 56-Jährige habe bei Vernehmungen gesagt, er sei als Helfer vor Ort gewesen.

Ein Vorsatz sei bei dem Mann nicht erkennbar, auch kein Motiv. Der Angeklagte hatte zu Beginn des Prozesses erklären lassen, er bedauere das Geschehen, könne aber selbst nicht verstehen, was passiert sei. Das Urteil soll am 22. April verkündet werden.

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