Tierhorter lebte mit 200 Tauben in verwahrlostem Haus

Wien · Ein sogenannter Tierhorter hat bei Wien mit rund 200 Tauben in einem verwahrlosten Haus zusammengelebt.

Er habe die inzwischen befreiten Vögel unter katastrophalen Bedingungen gehalten, berichtete der Wiener Tierschutzverein (WTV) am Donnerstag.

"Möbel, Wände und Böden waren von Exkrementen, Federn, Schmutz und Müll übersät", sagte ein WTV-Sprecher nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA. "Die Fenster waren derart verschmutzt, dass im Hausinneren praktisch Dunkelheit herrschte."

[Stichwort]Der extreme Fall von Tiersammelsucht - auch bekannt als "Animal Hoarding" - wurde erst bei einem Notarzteinsatz bekannt, nachdem der Taubenhalter erkrankt war. Die Tierschützer bargen mehr als 70 Vögel und übergaben sie dem Amtstierarzt, viele andere flogen ins Freie. Weitere Tauben seien im Hof des Hauses in Schwechat zusammengepfercht in kleinen Käfigen gefunden worden.

Zudem wurden etliche tote Zuchttauben "in sämtlichen Verwesungsstadien" entdeckt. Die Tierretter mussten sich mit Atemmasken und Schutzanzügen ausrüsten. Trotz des Gestanks wollen Nachbarn nichts vom Schicksal der Tiere mitbekommen haben, sagte WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort