Zweites Leben Telekom verkauft ausrangierte Telefonzellen an Privatleute

MICHENDORF · Rund 3000 ausrangierte Telefonzellen lagern in einem Großlager im brandenburgischen Michendorf. Die kann jetzt jeder kaufen. Aber was macht man damit?

 Das riesige Telefonzellenlager bei Michendorf.

Das riesige Telefonzellenlager bei Michendorf.

Foto: Screenshot/Google Earth

Kennen Sie das? Sie sind unterwegs und müssen plötzlich telefonieren, aber weit und breit ist keine Telefonzelle? Nein? Denkt man einige Jahre zurück, so war dies noch an der Tagesordnung. In Zeiten von Handys und Smartphones sind sie überflüssig geworden und nur noch äußerst selten auf deutschen Straßen zu finden. Wer sich allerdings nach den alten Zeiten sehnt, der hat nun die Chance eine eigene Telefonzelle zu erwerben.

Im brandenburgischen Michendorf nahe Potsdam lagert die deutsche Telekom rund 3.000 Telefonzellen und bietet diese seit Ende 2013 zum Verkauf an. Die Satellitenaufnahme von Google zeigt das beeindruckende Lager. Für 350 Euro gibt es das magenta-graue Modell "TelH90", 100 Euro mehr kostet das gelbe Original "TelH78".

Wie Telekom-Sprecher Georg von Wagner gegenüber dem Tagesspiegel sagte, wurden bisher erst wenige Telefonzellen an Privatleute verkauft, was unter anderem daran liegen könnte, dass die Telekom keinen extra "Telefonzellen-Lieferservice" eingerichtet hat. Wer eine der 250 bis 350 Kilo schweren Zellen sein Eigen nennen will, muss sie selber abholen.

Die verkauften Telefonzellen werden laut Betina Kückels-Viel vom Zentrum der Mehrwertdienste der Telekom ganz unterschiedlich eingesetzt: "Ein Interessent hatte sich zum Beispiel gemeldet, weil er seine Frau vor 35 Jahren vor einem gelben Telefonhäuschen kennengelernt hatte und sie nun mit einem Exemplar überraschen wollte."

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