Studentin aus Trier vermisst Tanja Gräff seit fünf Jahren spurlos verschwunden

Trier · Das Schicksal von Tanja Gräff ist immer noch ungeklärt. Vor fünf Jahren verschwand die Studentin bei einer Uni-Fete in Trier spurlos. Der Fall lässt die Ermittler nicht los.

Fünf Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden vonTanja Gräff hoffen die Trierer Ermittler weiter auf eine heiße Spur."Was wir brauchen, ist eine handfeste Information, die uns in dierichtige Richtung führt," sagte der Leiter des Kommissariats fürKapitaldelikte der Kriminaldirektion Trier, Christian Soulier, derNachrichtenagentur dpa. Denn trotz jahrelanger Ermittlungen, zigangelegten Aktenordnern, 3000 bearbeiteten Hinweisen und Spuren, hatdie Polizei den Vermisstenfall "Tanja Gräff" bislang nicht lösenkönnen. "Der Fall lässt einen nicht los", sagte Soulier.

Es war der 7. Juni 2007, als die damals 21-jährige Studentin Tanja Gräff aus Korlingen (Kreis Trier-Saarburg) bei einer Fete an derFachhochschule Trier im Nichts verschwand. "Es gibt keinen Tatort,keine Spuren, nichts, wo man ansetzen könnte", sagte der LeitendeOberstaatsanwalt Jürgen Brauer in Trier. Das mache die Sache soextrem schwierig. "Wir haben noch nicht einmal eineGeschehenshandlung über das, was passiert sein könnte", sagteSoulier. "Im Grunde genommen laufen wir leer." Die Polizei geht davonaus, dass Gräff Opfer eines Verbrechens geworden ist.

Soulier ist der Ansicht, dass Gräff das Gelände der Fachhochschulemit einem Auto verlassen haben muss. „Wir haben um die Hochschuleunwahrscheinlich viel gesucht. Da ist sie nicht“, sagte er. Heißt:Sie sei entweder mit jemanden, den sie kannte, ins Auto gestiegen -oder jemand habe sie gewaltsam ins Auto gezogen. Unbegreiflich, dassdie junge Frau vom Sommerfest verschwinden konnte, ohne dass jemandetwas gesehen habe, meinte er.

Die Ermittler haben Tanjas Fall nicht zu den Akten gelegt. "Immerwenn eine Spur reinkommt, gehen wir der nach", sagte Soulier. In derWoche seien dies derzeit ein bis zwei Hinweise. Und wenn eines Tagesder entscheidende Tipp dabei sein sollte, könne man die Puzzleteilewahrscheinlich schnell zusammenfügen. "Das Gerüst steht."

"Der Fall Tanja Gräff ist der präsenteste Fall, den wir haben",sagte Brauer. "Und wir haben Hoffnung, ihn eines Tages aufklären zukönnen." Es gebe immer wieder Fälle, in die erst zig Jahre späterLicht komme. Wie etwa der Fall der Lolita Brieger aus dem nordrhein-westfälischen Frauenkron. Deren Leiche war erst 29 Jahre nach ihremVerschwinden im Herbst 2011 auf einer einstigen Mülldeponie entdecktworden. Ihr mutmaßlicher Mörder aus der Eifel steht derzeit in Triervor Gericht.

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