Klinik in Kleve Psychatrie-Patient von Bewaffneter befreit

KLEVE · Schwerer Raub und Erpressung haben einen jungen Mann in die Psychiatrie gebracht. Am Donnerstag begleiteten ihn seine Bewacher zum Arzt. Da griff eine Komplizin vor der Praxis zur Waffe und befreite den Schwerverbrecher.

Spektakuläre Flucht eines Psychiatrie-Insassen: Eine bewaffnete Frau hat einen verurteilten Straftäterund Psychiatrie-Insassen vor einer Arztpraxis in Kleve am Niederrheinbefreit. Die beiden flohen am Donnerstag in einem geraubten Auto, bisein Unfall sie stoppte. Dann setzten sie ihre Flucht zu Fuß fort. DiePolizei leitete eine Großfahndung ein, die bis zum Abend ohne Erfolgblieb. Die Frau ist nach Angaben der Ermittler vermutlich eineehemalige Mittäterin des 27-Jährigen.

Der Mann war am Mittag von drei Mitarbeitern der psychiatrischenKlinik in Bedburg-Hau zu einem Arzt nach Kleve gebracht worden. Dorthatte die 22 Jahre alte Frau offensichtlich auf ihren Komplizengewartet. Sie sei auf die Gruppe zugekommen, habe die drei Begleitermit einer Schusswaffe bedroht und sie gezwungen, die Handschellen des27-Jährigen zu lösen, teilte die Polizei mit. Der Mann war nachAngaben des Landschaftsverbandes Rheinland seit November 2014 in derpsychiatrischen Klinik in Bedburg-Hau untergebracht.

Der 27-Jährige war wegen schweren Raubes in Tateinheit mit schwererräuberischer Erpressung zu einer Freiheitsstrafe von sechseinhalbJahren verurteilt worden. Vor seinem Haftantritt sollte er eineEntziehungskur machen. Der Mann sei bereits mehrfach polizeilich inErscheinung getreten, teilten die Ermittler mit. Sie warnten davor,dem vermutlich bewaffneten Paar zu nahe zu kommen.

Die Fluchthelferin und der 27-Jährige flohen mit einem Wagen, nachdem

sie den unbeteiligten Fahrer des Autos zum Aussteigen gezwungenhatten. Im benachbarten Goch bauten sie wenig später einen Unfall undflohen zu Fuß weiter.

Spezialkräfte der Polizei durchsuchten mehrere Häuser in der Nähe desaufgefundenen Wagens. Hubschrauber der Landes- und Bundespolizeiwaren im Einsatz. Auch die Autobahnpolizei und die niederländischePolizei wurden in die Großfahndung eingebunden.

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