Tier attackierte Joggerin Polizei erschießt wildgewordenes Rind auf der Wiesn

München · Da werden Erinnerungen wach an die legendäre Kuh Yvonne: Auf der Flucht vor dem Schlachter hat ein Rindvieh München unsicher gemacht. Diesmal ging die Sache allerdings nicht ganz so glimpflich aus - und das gilt nicht nur für die Kuh.

Auf der Flucht vor dem Schlachter hat eine wild gewordene Kuh mitten in München eine Joggerin attackiert und schwer verletzt. Die Kuh war aus einem Schlachthof ausgebrochen und hatte die junge Frau, die ihr auf der Flucht in einer Gruppe von Joggern in den Weg kam, kurzerhand auf die Hörner genommen.

"Um sich freie Bahn zu verschaffen, lief die Kuh mit den Hörnern voran auf eine 28 Jahre alte Joggerin zu und rammte die Hörner in ihren Rücken", teilte die Polizei mit. Schließlich wurde die Kuh mit zwei Schüssen aus einem Gewehr erlegt.

Die Rinder-Attacke auf einen weiteren Fußgänger konnte die Polizei nur verhindern, indem sie sich mit einem Streifenwagen dazwischen stellte. Das etwa 550 Kilogramm schwere Tier rammte daraufhin das Polizeiauto. Der Schaden: rund 1000 Euro.

Die Polizisten trieben das wild gewordene Tier dann auf die Theresienwiese, wo bereits die Zelte für das Oktoberfest aufgebaut sind. Dort zückten sie ihre Dienstwaffen. "Weil die Kuh sich nicht beruhigen ließ, haben die Kollegen sie angriffsunfähig geschossen", sagte ein Polizeisprecher.

Das wildgewordene Rind wurde nach Polizeiangaben schließlich auf der Theresienwiese am Fuße der Bavaria-Statue mit den beiden Gewehrschüssen erlegt. Die verletzte Joggerin kam mit einer offenen Wunde am Rücken, Prellungen und Abschürfungen ins Krankenhaus.

Nach ersten Ermittlungen hatte die Kuh am Morgen gegen 7.00 Uhr beim Verladen am Schlachthof ein offenes Gatter zur Flucht genutzt. Alle Versuche, sie einzufangen, scheiterten auf dem Gelände.

Die flüchtige Kuh weckt Erinnerungen an die ausgebüxte Kuh Yvonne, die Bayern im Sommer 2011 in Atem gehalten und damit auf der ganzen Welt für Schlagzeilen gesorgt hatte. Auch sie war damals vor dem Schlachter geflohen.

Allerdings ging die Geschichte deutlich glimpflicher aus: Menschen wurden nicht verletzt und Kuh Yvonne bekam nach ihrer friedlichen Rückkehr aus den oberbayerischen Wäldern einen Altersruhesitz auf einem Gnadenhof.

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