Prozess gegen AC/DC-Drummer Phil Rudd gibt Morddrohungen zu

Tauranga · Der Schlagzeuger der legendären Band AC/DC hat vor Gericht eingeräumt, eine Morddrohung ausgesprochen zu haben. Das Urteil in Neuseeland wird erst Ende Juni gefällt.

 Er hatte die Vorwürfe stets bestritten, jetzt bekannte sich Hardrocker Phil Rudd vor Gericht schuldig.

Er hatte die Vorwürfe stets bestritten, jetzt bekannte sich Hardrocker Phil Rudd vor Gericht schuldig.

Foto: dpa

AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd hat zugegeben, Morddrohungen ausgesprochen und Drogen besessen zu haben. Der 60-Jährige gestand am Dienstag vor einem Gericht im neuseeländischen Tauranga, im September 2014 die Drohung in einem Telefongespräch ausgestoßen zu haben.

Zunächst hatte Rudd alle Vorwürfe zurückgewiesen. Der Musiker der Hardrockband wurde gegen Kaution freigelassen und muss am 26. Juni zur Urteilsverkündung wieder vor Gericht erscheinen. Bei einer Verurteilung drohen ihm sieben Jahre Haft.

Die Staatsanwaltschaft beschuldigte Rudd im November zunächst, er habe versucht, einen Auftragskiller anzuheuern. Diesen Vorwurf ließ die Anklagebehörde aber mangels Beweisen schnell fallen.

Staatsanwältin Anna Pollett argumentierte am Dienstag nun, dass Rudd einen Handwerker mehrmals angerufen habe, nachdem Verkäufe seines Solo-Albums ("Head Job") schlecht angelaufen waren.

In einem der Anrufe habe er dem Mann mit dem Tode gedroht. Sein Anwalt Craig Tuck führte laut Medienberichten an, es handele sich hier im Kern um ein aus dem Ruder gelaufenen Anruf. Er plädiert auf Freispruch.

AC/DC ist zurzeit ohne Rudd auf Tournee. An seiner Stelle sitzt Chris Sladeam Schlagzeug. Am 8. Mai spielt die Band laut Tournee-Plan in Nürnberg und bis Juli in acht weiteren deutschen Städten.

AC/DC gehört mit 200 Millionen verkauften Alben zu den erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte. Sie wurde vor mehr als 40 Jahren in Australien von den Brüdern Malcolm und Angus Young gegründet. Malcolm (62) stieg im vergangenen Jahr aus. Er leide an Demenz und lebe in einem Heim, teilte die Band mit. Seinen Platz nahm für die laufende Tournee Neffe Steve Young ein.

Der gebürtige Australier Rudd spielt - mit Unterbrechungen - seit Beginn an für die Band. Er zog 1983 nach Neuseeland und eröffnete in Tauranga ein Restaurant.

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