"Dilemma" Kondome und Aids Papst deutet Flexibilität an

ROM · Papst Franziskus hat eine gewisse Flexibilität in Bezug auf die ablehnende Haltung der katholischen Kirche gegenüber Kondomen angedeutet.

 Der Papst auf seiner ersten Afrika-Reise

Der Papst auf seiner ersten Afrika-Reise

Foto: dpa

Die Frage, ob der Gebrauch von Kondomen zur Vermeidung von HIV-Infektionen erlaubt werden solle, stelle die Kirche vor ein „Dilemma“, sagte Franziskus während des Rückflugs nach Rom nach Abschluss seiner Afrika-Reise. Es gelte, das Gebot der Enthaltsamkeit gegen das Verbot des Tötens abzuwägen. Es gehe darum, „das Leben zu verteidigen, oder den Geschlechtsverkehr, aus dem das Leben kommt“.

Franziskus vermied eine konkrete Antwort auf die Frage, ob die Kirche angesichts der hohen HIV-Infektionsraten in Afrika ihre Haltung ändern sollte. Er antwortete mit einem vielsagenden Bibel-Gleichnis. Jesus sei einmal gefragt worden, ob es zulässig sei, am Sabbat Menschen zu heilen. „Es ist eine Pflicht, zu heilen“, sagte Franziskus. Erst wenn alle geheilt seien, „in dieser Welt können wir dann vom Samstag sprechen“. Der Papst sagte aber auch, es gebe größere Probleme wie soziale Ungleichheit, Hunger und Kriege.

Die vom HI-Virus verursachte Immunschwächekrankheit Aids ist in Afrika die Todesursache Nummer eins bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren, weltweit ist es die Nummer zwei. Jede Stunde stecken sich laut Unicef weltweit 26 Menschen mit dem HI-Virus an. Die katholische Kirche lehnt Verhütungsmittel ab.

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