Gebrochenes Bein Leipziger Zoo: Elefanten-Baby wird operiert

LEIPZIG · Der Zustand eines neugeborenen Elefanten-Mädchens in Leipzig verschlechtert sich: Das Tier kann noch immer nicht alleine trinken und laufen. Beim Röntgen fanden Tierärzte eine Erklärung.

 Am Eingang zum gesperrten Elefantentempel im Zoo Leipzig hängt ein Hinweisschild auf das am Vortag geborene Elefanten-Baby.

Am Eingang zum gesperrten Elefantentempel im Zoo Leipzig hängt ein Hinweisschild auf das am Vortag geborene Elefanten-Baby.

Foto: dpa

Um ein neugeborenes Elefanten-Baby im Leipziger Zoo steht es schlechter als gedacht: Das Jungtier hat einen gebrochenen Oberschenkel und muss operiert werden. Die Fraktur sei am Donnerstag bei einer Röntgenuntersuchung aufgefallen, teilte der Zoo am Abend mit. Die Verletzung stamme vermutlich aus den ersten Minuten nach der Geburt. Die Operation ist für Freitag geplant.

Schon vor dem Befund war der Gesundheitszustand des Elefanten-Mädchens kritisch. 30 Stunden nach der Geburt am Mittwoch konnte das Tier noch nicht alleine trinken oder laufen. Es sei deshalb unklar, ob es überhaupt überleben könne, erklärte Zoo-Direktor Jörg Junhold am Donnerstag.

"Die Lage ist sehr ernst und der Ausgang offen", sagte Junhold. "Es kann sein, dass es trotz allem kein Happy End gibt." In den Stunden bis zur Operation werde das Tier nun intensivmedizinisch behandelt. Es solle versucht werden, das Elefanten-Baby über eine Sonde zu ernähren, damit es bei Kräften bleibt.

Der Elefanten-Nachwuchs war laut Zoo mit 68 Kilogramm bei der Geburt sehr leicht gewesen. Anschließend hätten Tierpfleger versucht, dem Jungtier eine Flasche zu geben. Daraus habe es aber nur minimal getrunken. Leider arbeite die Zeit gegen die Pfleger und die Zoo-Tierärzte. Inzwischen konnte die Mutter Hoa gemolken werden, um die wichtige Muttermilch für den Nachwuchs zu gewinnen.

Der Leipziger Zoo hat ein Expertenteam des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung aus Berlin angefordert. Von den Fachleuten erhoffen sich die Verantwortlichen Rat und Unterstützung. Es gebe aus der Elefantenmedizin Beispiele, wonach ein Jungtier auch nach kritischen zwei Tagen noch gerettet werden konnte, sagte Junhold.

Der Mutter Hoa, die ihr erstes Jungtier vor zwei Jahren direkt nach der Geburt attackiert und getötet hatte, gehe es gut.

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