SPD-Landratskandidat will sich anzünden Umstrittene Wahlkampfaktion in Euskirchen abgesagt

Euskirchen · Mit seiner Ankündigung, sich im Kommunalwahlkampf öffentlich anzuzünden, hat ein SPD-Politiker aus Euskirchen seine eigene Partei gegen sich aufgebracht. Daraufhin wurde die Aktion abgesagt.

 Guido Maassen will mit einer ungewöhnlichen Aktion zeigen, wie "Feuer und Flamme" er für seine Politik ist; und bringt damit die eigene Partei gegen sich auf.

Guido Maassen will mit einer ungewöhnlichen Aktion zeigen, wie "Feuer und Flamme" er für seine Politik ist; und bringt damit die eigene Partei gegen sich auf.

Foto: dpa

Als "Effekthascherei" und "Klamauk" kritisierte die Euskirchener SPD die geplante Aktion. Der SPD-Kreisvorsitzende Markus Ramers sagte am Dienstag, er habe dem Landratskandidaten Guido Maassen wegen des Risikos und der fragwürdigen politischen Wirkung von der Aktion abgeraten. Die Partei stütze ihn aber weiter als Kandidat.

Aktion findet nicht statt

Wie der Kölner Stadtanzeiger und die Rundschau berichten, hat SPD-Kreisvorsitzender Markus Ramers am Dienstagabend mitgeteilt, dass er sich mit Maassen darüber geeinigt hätte, die Aktion am Samstag abzusagen.

Demnach wurde der umstrittene Plan "wegen des Risikos für den Kandidaten und unbeteiligte Zuschauer, aber auch wegen der fragwürdigen politischen Wirkung auf das Wahlvolk" abgesagt.

"Der Rote Grill(t) – sich selbst!"

Maassen hatte zuvor auf seiner Homepage angekündigt, er werde sich bei einer Wahlkampf-Tour vor den Augen der Zuschauer ohne feuerfesten Schutzanzug anzünden und damit zeigen, dass er "Feuer und Flamme" sein werde für die Politik. Er wolle auf einzigartige Art und Weise zeigen, dass er für die Wähler alles gebe, heißt es auf der Seite. Die Aktion sollte den Namen "Der Rote Grill(t) – sich selbst!" tragen.

Er habe befremdliche Reaktionen von Bürgern und Parteikollegen bekommen, sagte Ramers. "Selbstverständlich stützen wir Dich als Kandidaten weiter", habe er seinem Genossen in einer E-Mail versichert. Er habe aber auch eindringlich appelliert, darüber nachzudenken, "ob das nicht ein Schuss in den Ofen ist".

SPD-Kreisvorsitzende: Seine bisherigen Aktionen waren vernünftig

Maassen und sein Wahlkampfteam hätten in Bezug auf den Wahlkampf weitgehend Freiheit bekommen. Risiken will der Parteifreund abgewogen haben, sagte Ramers. "Bisher hat er relativ viele vernünftige Sachen gemacht, sonst hätten wir ihn nicht aufgestellt", sagte der SPD-Kreisvorsitzende.

Der 50-jährige Maassen ist laut SPD noch nicht sonderlich lange dabei. Er hatte sich als Vorsitzender einer Bürgerinitiative gegen eine Putenmast engagiert und war in verschiedenen Funktionen im SPD-Ortsverein aktiv.

Bei der Wahl tritt er den parteilosen Günter Rosenke an. Rosenke war bis zu seinem Austritt vor der Wahl 2009 34 Jahre lang CDU-Mitglied und wurde dort als Parteiloser in den Landrat wiedergewählt.

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