Goldener Keks wieder da "Krümelmonster"-Krimi nicht gelöst

Hannover · Das "Krümelmonster" hat offenbar Wort gehalten. Das schlagzeilenträchtige Bahlsen-Wahrzeichen ist wieder da. Der goldene Keks ist vor der Leibniz Universität Hannover aufgetaucht.

Der Keks ist wieder da, doch der "Krümelmonster"-Krimi geht weiter: Am Sachsenross vor der Leibniz Universität in Hannover ist am Dienstag ein goldener Keks entdeckt worden. Die Polizei vermutet, dass es sich tatsächlich um das entwendete Wahrzeichen der Firma Bahlsen handelt.

"Augenscheinlich ist es dieser Keks", sagte ein Polizeisprecher. Größe, Gewicht und Beschaffenheit stimmten überein. Das 100 Jahre alte Kunstwerk war zwischen dem 4. und 21. Januar vom Firmen-Stammhaus verschwunden. Dann ging bei Bahlsen und bei einer Zeitung ein mit "Krümelmonster" unterzeichneter Erpresserbrief ein.

Am Montag hatte der mutmaßliche Dieb in einem zweiten Schreiben angekündigt, er werde den Keks zurückgeben. Die Ermittler gehen Hinweisen von Passanten nach, wonach der Keks schon am Montagnachmittag an das Pferdestandbild gehängt wurde.

Zahlreiche Schaulustige beobachteten am Dienstagmorgen, wie Polizei und Feuerwehr mit einer Leiter den mit einer roten Schleife verzierten Keks aus rund fünf Meter Höhe vom Denkmal abnahmen. Der Kriminaltechniker trug dabei Handschuhe und Mundschutz. Die Beamten ermitteln wegen des Verdachts der versuchten Erpressung.

Bisher ist völlig unklar, wer hinter dem Keks-Diebstahl steckt. Der Fundort legt nun nahe, es könnte sich um einen Studentenstreich handeln. Von Bahlsen gab es zunächst keine Stellungnahme. Das Unternehmen werde sich aber voraussichtlich noch am Dienstag äußern, sagte eine Sprecherin.

Firmenchef Werner M. Bahlsen hatte eine Spende von 52.000 Kekspackungen an 52 soziale Einrichtungen versprochen, sollte der vergoldete Leibniz Keks wieder auftauchen. Der Butterkeks, das bekannteste Bahlsen-Produkt, hat 52 Zacken. Spätestens seit sich das angebliche Krümelmonster eingeschaltet hat, findet der Keks-Krimi von Hannover auch in internationalen Medien Beachtung.

Dem ersten Bekennerbrief lag ein Foto bei. Es zeigt eine Person in einer Art Krümelmonster-Kostüm, die in einen riesigen goldenen Keks beißt. Der angebliche "Sesamstraßen"-Bewohner forderte in dem Schreiben von Bahlsen, ein Kinderkrankenhaus mit Vollmilch-Keksen zu versorgen sowie 1000 Euro an ein Tierheim zu spenden. Firmenchef Werner M. Bahlsen hatte danach erklärt: "Wir lassen uns nicht erpressen."

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