Angeklagter schweigt vor Gericht Junger Mann soll Seniorinnen vergewaltigt haben
Berlin · Für zwei Frauen wurde ein Albtraum schreckliche Realität. Ein Einbrecher drang nachts in ihre Häuser ein und vergewaltigte sie. Vier Jahre später steht ein Verdächtiger vor Gericht.
Mehr als vier Jahre nach zwei brutalen Überfällen auf Frauen in ihren Häusern hat der mutmaßliche Sexualstraftäter vor dem Berliner Landgericht die Aussage verweigert. Der Angeklagte soll die 76 und 63 Jahre alten Opfer misshandelt, vergewaltigt und beraubt haben. Die beiden Verteidiger des 33-Jährigen erklärten zu Prozessbeginn am Donnerstag, ihr Mandant werde sich derzeit nicht zu den Vorwürfen äußern.
Im Dezember 2010 war ein vermummter Mann in das Einfamilienhaus einer 76-jährigen Frau im Stadtteil Pankow eingedrungen. "Er begab sich zu der in ihrem Bett schlafenden Zeugin und presste ihr einen mit einem Betäubungsmittel getränkten Lappen auf das Gesicht", heißt es in der Anklage. Er habe das Opfer mit einem unbekannten Gegenstand vergewaltigt und sei schließlich mit 90 Euro, 2 Telefonen sowie 11 Orden und Medaillen geflohen.
Ähnlich verlief den Ermittlungen zufolge am 8. Januar 2011 der zweite Überfall. Das heute 63-jährige Opfer war allein in einer Villa in Berlin-Wannsee und schlief, als ein Einbrecher eine Kellertür aufhebelte. Der Mann habe Handschuhe getragen und sei maskiert gewesen, heißt es in der Anklage.
Auch diese Frau habe er brutal mit einem Gegenstand vergewaltigt. Dabei habe er das Geschehen mit einer Kamera gefilmt. Bei dem zweiten Überfall soll der Angeklagte Schmuck im Wert von 50 000 Euro entwendet haben.
Erst im Jahr 2012 führten Ermittlungen im Zusammenhang mit einem anderen Einbruch auf die Spur des Angeklagten. In einem Fluchtfahrzeug sei eine Zigarettenkippe entdeckt worden. "Die DNA entsprach jener, die wir im Fall Wannsee sichergestellt hatten", sagte ein Ermittler. Nach internationaler Fahndung wurde der Verdächtige im Juli 2014 in London festgenommen.