NRW-Ministerpräsidentin Hochzeit in Weiß - Hannelore Kraft sagt noch mal "Ja"

düsseldorf · Sie ist 51 Jahre alt und seit 1992 standesamtlich verheiratet: Jetzt hat sich Hannelore Kraft auch kirchlich getraut. Die Feier blieb geheim. Doch über Twitter veröffentlichte die Landesmutter ein Foto: Es zeigt sie in langem weißen Brautkleid mit wehender Schleppe.

 Hannelore Kraft hat wieder Ja gesagt: 20 Jahre nach ihrer standesamtlichen Trauung haben die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin und ihr Mann Udo kirchlich geheiratet.

Hannelore Kraft hat wieder Ja gesagt: 20 Jahre nach ihrer standesamtlichen Trauung haben die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin und ihr Mann Udo kirchlich geheiratet.

Foto: dapd/privat

Hannelore Kraft hat's spannend gemacht. Vor Monaten kündigt die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin an, ihren Mann Udo zwei Jahrzehnte nach der standesamtlichen Trauung auch kirchlich heiraten zu wollen. Doch um das genaue Datum macht sie ein großes Geheimnis. Am Mittwoch die Überraschung: "Was für ein wundervoller Tag! Nach 20 Jahren noch mal "JA"!", schreibt die 51-Jährige unvermittelt über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Als eine Art Beweis schickt Kraft ein Foto mit: Es zeigt sie im weißen Brautkleid mit wehendem Schleier. An ihrer Seite steht Ehemann Udo. Der 52-jährige Elektroinstallateur trägt einen feierlichen dunklen Anzug mit Fliege und angesteckten Blumen. Der Hintergrund erinnert an eine Dünenlandschaft in Südeuropa. "Wir halten unser Glück einfach fest", twittert Kraft weiter.

Die SPD-Politikerin hat einen guten Lauf. Nicht nur, dass sie mit ihren Sozialdemokraten bei der Landtagswahl in NRW satte 42,3 Prozent holte und seither mit den Grünen eine komfortable Mehrheit hat. Auch bei den Beliebtheitswerten landet sie weit vorn. Erst am vergangenen Samstag durfte sie in der ersten "Wetten, dass..?"-Ausgabe mit Markus Lanz in Düsseldorf auf dessen neuem Sofa Platz nehmen. Die Landesmutter war Wettpatin, als ein Ruder-Achter einen 14 Jahre alten Wakeboarder auf dem Wasser durch einen Slalom-Parcours zog.

Hannelore Kraft kommt aus einfachen Verhältnissen und wirkt bis heute bodenständig. Sie stammt aus dem Ruhrgebiet, ist Straßenbahnertochter, die erste in ihrer großen Mülheimer Familie, die Abitur gemacht hat. Sie ist Fan von Borussia Mönchengladbach. Mit Zähigkeit biss sie sich durch. Inzwischen traut man ihr eine Kanzlerkandidatur zu. Doch Kraft hat sich erst mal auf NRW festgelegt. "Mein Wort gilt", beteuerte sie immer wieder, als ihr Name beim Poker um den SPD-Kanzlerkandidaten genannt wurde.

Schon nach dem umjubelten SPD-Wahlsieg vom 13. Mai ließ sich Kraft mit ihrem Mann Udo feiern. Vor Hunderten Anhängern gaben sich die beiden einen Kuss. Vier Tage später überraschte die Politikerin - Mutter des 19-jährigen Jan - mit einer sehr privaten Nachricht. Sie wolle noch in diesem Jahr kirchlich heiraten, verkündete Kraft, die einst aus der katholischen Kirche austrat und inzwischen evangelisch ist. Die Erklärung in der Zeitschrift "Bunte" klang ungewöhnlich: "Am Anfang unserer Ehe haben wir uns gesagt, wir versuchen es zu schaffen, zusammen zu bleiben, bis unser Junge groß ist. Dann verhandeln wir noch mal."

Im Kreis der Familie und besten Freunden sollte die kirchliche Hochzeit sein. Über den Ort hüllte sich Kraft in Schweigen - irgendwo im Ausland, sagte sie lediglich. Kraft wollte es privat halten; auch aus der Staatskanzlei gibt es deswegen keine Details. Andererseits dürfte es ihr als Spitzenpolitikern ganz gelegen kommen, öffentlich die menschelnde Seite zu zeigen.

Und so plaudert sie in ihrem Internetauftritt über ihre Jugend im Ruhrgebiet. "Mein Mann Udo wuchs in der Nachbarschaft von uns auf, aber so richtig gekannt haben wir uns damals nicht", erzählt sie. "Ich bin mir allerdings recht sicher, dass er mir damals auf dem Schulweg immer Juckpulver in den Rücken gesteckt hat." An Karneval 1992 hätten sie sich in einem Weinlokal wieder getroffen. "Dass eine Karnevalsbeziehung so lange hält - wer hätte das gedacht?" Jetzt hat sie Zeit für Flitterwochen, bevor sie nach den Herbstferien wieder in den politischen Alltag eintaucht.

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