Exekution von Shafqat Hussain Hinrichtung in Pakistan nach elf Jahren: Mit 14 zum Tode verurteilt

KARATSCHI/ISLAMABAD · Trotz internationaler Proteste ist in Pakistan ein Mörder hingerichtet worden, der nach Angaben seiner Familie im Alter von 14 Jahren zum Tode verurteilt worden war. Jetzt, elf Jahre nach seiner Verurteilung, ist Shafqat Hussain gehängt worden.

 Die Mutter hält ein Foto ihres Sohnes Shafqat Hussain in der Hand, dass den 14-jährigen Jungen zeigt, als dieser vor elf Jahren verurteilt worden ist. Im Hintergrund trauert sein Vater. Nun ist er gehängt worden.

Die Mutter hält ein Foto ihres Sohnes Shafqat Hussain in der Hand, dass den 14-jährigen Jungen zeigt, als dieser vor elf Jahren verurteilt worden ist. Im Hintergrund trauert sein Vater. Nun ist er gehängt worden.

Foto: dpa

Laut Innenministerium wurde Shafqat Hussain im Gefängnis der Hafenstadt Karachi gehängt, nachdem die Exekution zu vor bereits vier mal in letzter Minute verschoben worden ist. Auch die pakistanische Zeitung "Dawn" und der Fernsehsender Geo TV bestätigen dies.

Im Alter von 14 Jahren war er 2004 unter fragwürdigen Umständen schuldig gesprochen worden, ein Kind ermordet zu haben. Der Polizei von Karatschi zufolge soll der Verurteilte damals einen sieben Jahre alten Jungen entführt und ermordet haben. Eindeutige Beweise für seine Tat gibt es jedoch nicht.

Shafqat Hussain, der Analphabet war, hat zwar nach neun Tagen nach der Tat ein Geständnis unterschrieben, jedoch steht nicht fest, ob dies der Wahrheit entsprochen hat.

Die Polizei gab damals an, Hussain sei zum Zeitpunkt seiner Festnahme 23 Jahre alt gewesen. Die Familie betont, Hussain sei zum Tatzeitpunkt erst 14 Jahr alt gewesen. Dies belegt auch seine Geburtsurkunde.

Shafqat Hussain: 'I have been told I am going to be executed seven times'. Shafqat Hussain tells his story to @CNNhttp://t.co/Myvp6ivLX4

Justice Project (@JusticeProject_) 3. August 2015

Die

Organisation Justice Project Pakistan (JPP) hat seit 2004 die Verteidigung von Shafqat Hussain übernommen, da dessen damals zugeordneter Pflichtverteidiger Hussains minderjähriges Alter nicht beachtet hat, was jedoch ausschlaggebend für dessen Verurteilung gewesen wäre.

Am Dienstagmorgen haben die Familienangehörigen Hussain zum letzten Mal gesehen, bevor dessen Todesstrafe endgültig vollstreckt worden ist.

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