Audi RS 5: Viel Leistung für viel Geld

Einfach Platz nehmen und losfahren - bei der ersten Ausfahrt mit dem neuen Audi RS 5 muss sich der Pilot nicht weiter vorbereiten. Denn das Hochleistungscoupé bietet neben seinem leistungsstarken V8-Saugermotor jede Menge elektronische Helfer, die selbst ambitionierte Kurvenfahrten zur Fingerübung machen.

Audi RS 5: Viel Leistung für viel Geld
Foto: Werksfoto

Einfach Platz nehmen und losfahren - bei der ersten Ausfahrt mit dem neuen Audi RS 5 muss sich der Pilot nicht weiter vorbereiten. Denn das Hochleistungscoupé bietet neben seinem leistungsstarken V8-Saugermotor jede Menge elektronische Helfer, die selbst ambitionierte Kurvenfahrten zur Fingerübung machen. In die Garagen der Kunden rollt das Top-Modell der Mittelklasse-Baureihe im Sommer. Bis dahin sollten Interessenten mindestens 77 700 Euro gespart haben.

Audi bietet seit 1994 seine allradgetriebenen Hochleistungsmodelle mit der Bezeichnung RS an. Das erste Modell, der RS 2, entstand in Kooperation mit Porsche und basierte auf dem Audi 80 Avant. Der neue RS 5 tritt die Nachfolge des RS 4 an. Sein härtester Wettbewerber ist der BMW M 3, der zwar über etwas weniger Leistung verfügt, aber durch den Heckantrieb auch weniger Kilos auf die Waage bringt.

Doch der gewichtige RS 5 lässt sich seine 1,7 Tonnen kaum anmerken. Mühelos bringt der 4,2-Liter-Benziner mit dem vollen Klang aus acht Zylindern den Zweitürer auf Trab. Die Kraftübertragung übernimmt dabei das serienmäßige Doppelkupplungsgetriebe, das entweder vollautomatisch zwischen den sieben Gängen wechselt oder vom Fahrer über Schaltwippen oder den Schalthebel bedient wird. Dabei kann dieser den Saugmotor ordentlich hochjubeln lassen, denn erst bei 8 500 Umdrehungen pro Minute greift der Drehzahlbegrenzer ein.

Im per Knopfdruck aktivierten "Dynamic"-Modus sorgt die Schaltbox beim Herunterschalten für deutliche vernehmbare Zwischengas-Stöße. Im "Comfort"- Modus arbeitet sie so unauffällig, dass der Fahrer von den einzelnen Gangwechseln überhaupt nichts mitbekommt.

Eine weitere Besonderheit des Allraders ist die sogenannte radselektive Momentsteuerung, bei der jedes einzelne Rad leicht abgebremst werden kann. Dadurch bleibt der Zweitürer auch bei schneller Fahrt leicht beherrschbar und fährt selbst dann wie auf Schienen um die Kurven, wenn der Fuß auf dem Gaspedal bleibt. Auch Untersteuern gehört dadurch nun der Vergangenheit an. Optional ist zusätzlich ein Sportdifferenzial für die Hinterachse erhältlich, das die Kraft je nach Bedarf zwischen den beiden Rädern verteilt.

Der permanente Allradantrieb mit dem neuen Kronenmittendifferenzial schickt in der Regel 60 Prozent der Kraft an die Hinterachse. Sollte die Fahrsituation jedoch eine andere Verteilung erfordern, können bis zu 85 Prozent des Drehmoments an die Hinterachse fließen oder bis zu 70 Prozent an die Vorderachse geschickt werden.

Seine beeindruckende Leistung von 331 kW/450 PS spielt der RS 5 jedoch nur aus, wenn der Fahrer es ausdrücklich wünscht. Im "Comfort"-Modus ist man mit dem Mittelklässler durchaus flott unterwegs, doch von Bissigkeit ist nichts zu spüren. Die zeigt sich jedoch, sobald der "Dynamik"-Knopf betätigt wird.

Dadurch wird nicht nur die Schaltung an eine sportliche Gangart angepasst, auch das Gaspedal wird empfindsamer und der Sound wird beim Beschleunigen erheblich kerniger. Und so brüllt es beim Tritt aufs Gaspedal förmlich aus den beiden Endrohren heraus. Vor der Fahrt durch die Innenstadt sollte deshalb besser wieder auf "Comfort" geschaltet werden, um Passanten nicht zu verärgern.

Die sportliche Gangart treibt naturgemäß den Kraftstoffverbrauch in die Höhe. Statt der vom Hersteller auf dem Prüfstand ermittelten 10,8 Liter zeigt die Verbrauchsanzeige rasch mehr als 19 Liter an. Dabei sind bei normaler Fahrt die rund elf Liter jedoch nicht ganz unrealistisch und können bei entsprechender Zurückhaltung durchaus erreicht werden. Neben dem Antriebsstrang vermittelt auch das Blechkleid besondere Sportlichkeit.

Auffällig ist das anthrazitfarbene Wabengitter des großen Kühlergrills, zudem verfügt das Hochleistungsmodell über große Lufteinlässe, einen Heckspoiler, der bei 120 km/h selbstständig ausfährt, sowie einen Diffusor. Die beiden ovalen Endrohre liegen weit auseinander an den äußeren Seiten des Hecks.

Der RS 5 bietet viel Leistung für viel Geld; ein vergleichbares BMW M 3 Coupé kostet rund 9 400 Euro weniger, ein Mercedes C 63 AMG ist rund 8 000 Euro billiger.

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