Bis ans Lebensende Nach 67 Jahren: Ehepaar stirbt Hand in Hand

KALIFORNIEN · Bereits in der Grundschule waren Violet und Floyd unzertrennlich. Selbst die letzte Hürde ihres Lebens nahmen die 89-Jährige und der 90-Jährige Kalifornier gemeinsam. Nach 67 Jahren Ehe starben die beiden nur wenige Stunden nacheinander Hand in Hand.

Wie die US-Zeitung "The Fresno Bee" berichtet hat, ist das Ehepaar Violet und Floyd Hartwig bis zu ihrem Tod 67 Jahre verheiratet und unzertrennlich gewesen. Die beiden starben händchenhaltend in einem Hospiz im kalifornischen Easton.

Das Ehepaar wurden im kalifornischen Fresno geboren und lernte sich bereits in der Grundschule kennen. Auch die High-School besuchten sie gemeinsam - als Freunde. Dann wurden ihre Wege zunächst getrennt, da Floyd zur Navy ging. Den beiden blieben nur Briefe - insgesamt 131 Briefe schrieben sich die beiden in der Zeit ihrer räumlichen Trennung.

Der Anfang einer ewigen Liebe

Erst in den Vierzigerjahren verliebten sich die beiden ineinander. Kurze Zeit später heirateten sie und zogen auf eine Ranch in Easton. Sie arbeiteten ihr lebenlang hart. Auch nach ihrer Pensionierung bewirtschafteten die Hartwigs jahrelang weiterhin ihre eigene kleine Farm. "Ich glaube, es ist das, was sie immer weitermachen ließ...dass sie einander hatten. Man hatte das Gefühl, dass sie verbunden sind", erzählte ihre Tochter der Fresno Bee.

Trotz schwerer Krankheiten wollten die beiden bis zuletzt zu Hause leben. Sie hatten so eine starke Verbindung, weshalb keiner den anderen im Stich lassen wollte und sie sich liebevoll umeinander sorgten.

Violet habe Berichten der US-Zeitung zufolge an Demenz gelitten, hatte bereits mehrere Schlaganfälle und zuletzt massiv an Gewicht verloren. Ihr 90-jähriger Ehemann habe schon längere Zeit mit Darm- und Blasenkrebs kämpfen müssen und kurz vor seinem Tod auch Nierenversagen ertragen müssen.

Floyd habe nichts desto trotz bis zum Schluss gearbeitet, obwohl er sich ohne Gehstock kaum noch allein bewegen konnte - er hat den Rasen gemäht, Kaminholz gesammelt und Violet gepflegt. All seine Sorge galt immer seiner Frau. Wie Donna Scharton der Fresno Bee sagte, war ihr Vater immer sehr stark und dachte nur an seine Frau. "Er sagte dem Arzt: 'Mir geht es gut, helfen sie Vi'".

Bis dass der Tod sie scheidet

Auch den letzten Abschnitt ihres Lebens verbrachten die beiden zusammen. Zuletzt konnten sie nicht einmal mehr miteinander sprechen, doch verbunden waren sie trotzdem. "Sie wollten nicht ohne einander gehen", berichteten Familienmitglieder.

Diesen letzten Wunsch, gemeinsam zu sterben, wollte ihre Familie ihnen erfüllen, so erzählte es Tochter Donna Scharton der amerikanischen Zeitung. Also schoben sie die Krankenbetten der zwei zusammen, so dass diese im Abstand von wenigen Stunden Hand in Hand gemeinsam den letzten Schritt gehen konnten.

Am 11. Februar hörte zuerst Floyd auf zu atmen, fünf Stunden später folgte ihm seine Frau, die bis zuletzt die Hand ihres Mannes fest umschlossen hielt.

"Wir sind glücklich, weil wir wissen, dass sie sie es genauso haben wollten", betonte die Tochter tränengerührt der amerikanischen Zeitung. "Es sollte einfach so sein."

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