Fotos Das blüht im April
Im Laufe des Frühlings begeht er eine wundersame Verwandlung: Aus der sattgelben, weichen Blüte des Löwenzahns wird eine Pusteblume, die beim kleinsten Windstoß ihre Samen in der Umgebung verteilt. Vor allem Kinder freuen sich über die vielen Dinge die sie mit Löwenzahn so anstellen können: Zieht man den Stil der widerstandsfähigen Blume in lange Streifen und legt diese ins Wasser, bilden sich kringelige Spiralen.
Schon im März stecken die Primeln ihre hübschen Köpfchen aus der noch kalten Erde, doch auch im April bringen sie Farbe in die vom Winter gezeichneten Städte und Dörfer, Gärten und Straßen. Kein Wunder, denn ihr lateinischer Name "Primula" bedeutet "die Erste" und so macht die kleine Blume ihrem Namen alle Ehre. Vermutlich hat der Frühblüher im fernöstlichen China seinen Ursprung und stammt von der Schlüsselblume ab.
Es gibt sie in kräftigen gelben Farben und in schüchternem, reinem weiß: Die Narzissen, die gemeinhin auch Osterglocken genannt werden. Ihren langen Stile und filigrane Köpfe wiegen sich ab April in so manchem Garten im Wind und manchmal finden sich sogar Ostereier unter ihren Blättern. So oft die schlanken Frühblüher in heimischen Gärten auch zu sehen sind, ist ihr natürliches Vorkommen doch selten geworden: Fast nur noch auf kalkarmen Bergwiesen und in lichten Wäldern sind wilde Narzissen zu finden.
Sie fallen auf durch ihre vielen großen weißen oder rosafarbenen Blüten und durch ihren betörenden Duft: Magnolien. Bis ein englischer Forschungsreisender die frühblühenden Bäume in Florida im 18. Jahrhundert entdeckte und sich für sie begeisterte, gab es die hübschen Bäume in Europa nicht. Monsieur Danquistade, der der erste stolze Besitzer einer Magnolie in Europa war, fand schnell heraus, wie sie am gedeihen. Im Gewächshaus wollte seine Magnolie nicht so recht wachsen und blühen. Daraufhin verfrachtete er seine Magnolie rasch in den Garten, wo sie ihre ganze Schönheit entfaltete.
Ab April beginnt auch die immergrüne Stechpalme zu blühen und schlichte, weiße Blüten erkämpfen sich ihren Weg durch stachlige Blätter zur Sonne hin. Meist stehen die Bäume in Parks oder Gartenanlagen, doch manchmal verirrt sich die resistente Planze an die Ränder von Feldern und Wäldern. Natürlich zählt die Stechpalme nicht zu den echten Palmen, sondern hat vielmehr ihrem Verwandtschaftskreis den Namen Stechpalmengewächse gegeben. Zwar können Stechpalmen bis zu 300 Jahre alt werden, ihr Bestand ist aber trotzdem gefährdet. Grund dafür sind die extensive Verwendung ihres Holzes für Gehstöcke, Werkzeugstiele oder als Weihnachtsschmuck, vorwiegend in England. Sind Kinder dabei, ist im Umgang mit der Pflanze Vorsicht geboten, denn alle Pflanzenteile sind giftig.